20.10.2016 09:35 Uhr

1. FC Köln will Erfolgslauf fortsetzen

Kapitän Matthias Lehmann glaubt an das Potenzial der Kölner
Kapitän Matthias Lehmann glaubt an das Potenzial der Kölner

Für Geißbock-Kapitän Matthias Lehmann ist noch kein Ende der Erfolgswelle beim aktuellen Tabellenzweiten in Sicht.

Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt gibt sich Lehmann optimitisch: "Wir wissen, dass wir großes Potenzial in der Mannschaft haben. Wir wollen so lange wie möglich oben bleiben", sagte der 33-Jährige dem "kicker".

Zwar sei "jede Tabelle bis zum nächsten Spiel eine Momentaufnahme", doch der Mittelfeldspieler hat bei seinem Team eine eindeutige Entwicklung ausgemacht. "Der gravierende Unterschied zur vergangenen Saison: Wir haben auch in den Spielen gepunktet, in denen wir über 90 Minuten nicht unsere beste Leistung gezeigt haben", stellte Lehmann fest, der vor vier Jahren nach dem Abstieg in die 2. Liga zum FC gewechselt war.

Die Gefahr, dass der FC - wie in alten Zeiten - ob des fulminanten Saisonstarts abhebt, sei aktuell nicht gegeben, lässt der Mittelfeld-Routinier durchblicken. "Wir können das alles realistisch einschätzen", so Lehmann, der auch keinen Hehl daraus macht, dass der FC von der Schwäche einiger vermeintlicher Top-Teams profitiert. Und so reagiert Lehmann auch gelassen auf den Spott, den die FC-Anhänger mit ihrem Gesang vom "Deutschen Meister FCK" haben einstecken müssen: "Das darf ja nicht wahr sein, dass so etwas ernst genommen wird. Die Fans können das komplett richtig einschätzen, sicher 98 Prozent von ihnen. Wenn sie das singen, nehmen sie sich selbst auf die Schippe, spielen mit der Situation", nimmt er die eigenen Fans in Schutz.

"Unglaublich familiäre Atmosphäre"

Die Gründe für aktuelle Erfolgswelle sind für Lehmann schnell ausgemacht. Ein wesentlicher Faktor sei dabei die "unglaublich familiäre Atmosphäre" rund um den Klub und im Team. Nach Chaos-Jahren mit fünf Abstiegen zwischen 1998 und 2012 sieht Lehmann im Vereinsumfeld die "Voraussetzungen dafür, dass es weitergeht".

Gerade für Neuzugänge sei es deshalb besonders einfach, schnell Fuß zu fassen und die Mannschaft umgehend zu verstärken. Eine gute Integration sei bei den Domstädtern "nicht einfach so dahingesagt oder eine Floskel". "Hier kann sich jeder wohlfühlen, sich auf seine Arbeit konzentrieren, und wenn irgendwas ist, dann gibt es genug Anlaufstellen, bei denen du alles loswerden kannst. Nicht nur zum Thema Fußball", analysiert Lehmann.

"Es gibt keine Egoisten"

Im harten Konkurrenzkampf, der aufgrund des weitestgehend verletzungsfreien Kaders der Kölner stattfindet, sieht der 33-Jährige keine Baustelle. Und das, obwohl sich der FC zur Zeit den Luxus leisten kann, etablierte Profis wie Miloš Jojić oder Filip Mladenović nicht einmal in den Kader zu berufen. "Die Jungs sind klar im Kopf und geben Gas, trotz aller Enttäuschung. Sie zeigen die richtige Reaktion. Das ist unser Faustpfand. Hier gibt es keinen Egoisten, der keinen Bock mehr hat, wenn er nicht spielt", so der Abräumer.

Köln ist saisonübergreifend seit zwölf Ligaspielen ohne Niederlage und liegt vor dem Spitzenspiel beim Tabellendritten Hertha BSC am Samstag als Verfolger von Bayern München nur zwei Punkte hinter der Tabellenspitze. Große Hoffnungen auf ein attraktives Spiel macht der ehemalige St.-Pauli-Profi allerdings nicht: "Es wird was für die Taktiker".

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