19.10.2016 11:46 Uhr

Kieran Tierney: Celtics neuer Superstar

Kieran Tierney starte bei Celtic durch
Kieran Tierney starte bei Celtic durch

Daniel Fergus, kurz Danny, McGrain ist den allermeisten Fußballfans hierzulande wohl nicht einmal im Geringsten ein Begriff, der heute 66-Jährige nimmt im schottischen Fußball allerdings eine Heldenrolle ein, die der eines Pelés in Brasilien nicht unähnlich ist. Der Vergleich mit der Legende ist also mehr als ein Ritterschlag für einen jungen Kicker, der die Mythen um das Talent des Mannes, der seine Knochen über 650 Mal für Celtic ins Getümmel warf, bestens kennen dürfte.

Eben jenen Ritterschlag erfährt aktuell Hoops-Senkrechtstarter Kieran Tierney, der den schottischen Fußball aktuell wie kaum ein anderer in Atem hält. Der 19-jährige Außenverteidiger spielte sich seit seinem Liga-Debüt im April 2015 in die Celtic-Startelf, verdrängte mit Fan-Liebling Emilio Izaguirre kurzerhand den besten Akteur der Saison 2015/2016, erkämpfte sich einen Platz in der schottischen Nationalelf und nicht zuletzt auf den Notizzetteln der europäischen Topklubs. So sollen sich neben der Crème de la Crème der Premier League auch die Münchner Bayern um Tierneys Dienste bemühen.

Einiges deutet jedoch darauf hin, dass sich die Granden des Business noch etwas gedulden müssen. Denn so schnell Tierney fußballerisch auch abgehoben ist, so sehr hängt der Teenager offenbar an seiner Heimat und an Celtic. Ein Umstand, der laut seinem Coach Brendan Rodgers in einem Trauma begründet liegt, dass Tierney gleich zu Beginn seiner Karriere erfuhr:

Zurück in der Realität

Kaum ins Profiteam berufen, drohte eine schwere Verletzung, alle Träume des Nachwuchskickers im Keim zu ersticken. "Ich saß am 27. Dezember 2014 das erste Mal auf der Bank und brach mir am 28. das Bein", erklärte Tierney sein Pech im "Telegraph". Im Nachhinein denkt er jedoch, dass der Zeitpunkt nicht einmal der schlechteste gewesen sei. "Mein Selbstbewusstsein war damals enorm hoch, ich hatte einen ersten Eindruck von den Profis erhalten und wollte unbedingt zurück. Am Ende hat die Verletzung mich zurück in die Realität geholt und ist zum Glück doch sehr schnell verheilt."

Der erlittene Rückkehr auf den Boden der Tatsachen gepaart mit dem Erfolgshunger, den Tierney sich erhalten hat, zeichnet den flinken Außenbahnspieler heute aus. Das musste auch Manchester City feststellen, gegen das Tierney beim 3:3 im Rahmen der Champions League mit zwei Torvorlagen und einer starken Defensivleistung glänzte. Sein Trainer hob dabei vor allem die Einstellung seines Juwels hervor: "Jeder Pass den er macht, den macht er für Celtic, jeden Kopfball, den er macht, den macht er für Celtic. Er liebt die Klub bedingungslos", so der ehemalige Liverpool-Übungsleiter, der allerdings auch Verbesserungsmöglichkeiten sieht. Tierney müsse zu allererst verteidigen und erst bei eigenem Ballbesitz umschalten.

Lob von allerhöchster Ebene

Dass er die Forderung seines Coaches umsetzen kann, ist für Schottlands Ex-Nationalspieler Tom Boyd allerdings keine Frage. Dieser führt den aktuell kursierenden Vergleich mit Danny McGrain sogar noch weiter: McGrain sei ein Verteidiger von Weltklasseformat gewesen, er könne sich jedoch nicht daran erinnern, dass der Haudegen auch über Tierneys Offensiv-Qualitäten verfügt hätte, so Boyd gegenüber der "Evening Times". Eine Aussage, die Tierney zuletzt mit einem fulminanten Solo gegen Motherwell unterstrich.

Ob der Lobgesang auf den jungen Schotten ungebrochen weitergeht, wird sich nicht zuletzt beim Champions-League-Gastspiel der Gladbacher bei Celtic (Boyd: "Der nächste große Test") zeigen. Am Dienstagabend (20:45 Uhr) werden wir also mehr wissen.

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