13.10.2016 12:55 Uhr

Serie A im Check: Viele Wechsel, altes Bild

Gonzalo Higuaín (2.v.l.) trifft auch für Juve zuverlässig
Gonzalo Higuaín (2.v.l.) trifft auch für Juve zuverlässig

Knapp ein Fünftel der Saison in der Serie A ist bereits vorbei. Nach dem umtriebigsten Mercato seit Jahren befindet sich Italiens höchste Spielklasse in der Findungsphase - neue Highlights braucht die krisengeschüttelte Liga.

In der Länderspielpause geht weltfussball auf einen Streifzug durch die Ligen Europas. Nächster Halt: Italien.

Die Spitzengruppe:

Nicht nur auf den ersten Blick scheint alles beim Alten zu sein: Juve vorne, Napoli mit Sicherheitsabstand, knapp gefolgt von Roma. Überraschungen wie im letzten Jahr der Stotterstart der Alten Dame oder die Siegesserie von Napoli sind diesmal ausgeblieben – vieles deutet bereits jetzt auf einen weiteren Scudetto der Bianconeri hin. Vor allem, da Millioneneinkauf Higuaín auch in Schwarz-Weiß das Toreschießen nicht verlernt hat und das Mittelfeld durch den mehrköpfigen Ersatz von Paul Pogba variabler geworden ist.

Dahinter scheint es einmal mehr auf einen Zweikampf der Rivalen aus Neapel und Rom hinauszulaufen. Die Partenopei haben den Higuaín-Abgang überraschend gut durch Arkadiusz Milik auffangen können, müssen allerdings in den nächsten Monaten verletzungsbedingt auf den Modellathleten verzichten. Das könnte die Chance für die Römer sein, die ihren Kader im Sommer einmal mehr glänzend verstärken konnten, deren Knoten aber in den vergangenen Jahren einfach nicht platzen wollte. Vom Potenzial her könnten die Lupi mit ein wenig Konstanz sicher auch den Spitzenplatz angreifen.

Verfolger und Überraschungen:

Obwohl es noch nicht für ganz oben reicht – mit Lazio und Milan scheinen zwei zuletzt im Niemandsland versunkene Traditionsvereine wieder auf Kurs Internationales Geschäft. Bei Lazio hat Ciro Immobile glänzend eingeschlagen und den Abgang von Miro Klose längst vergessen gemacht. Milan zehrt von seinem neuen jugendlichen Spirit und hat die Jahre hochbetagter Leistungsträger mit dem neuen Coach Vincenzo Montella endgültig hinter sich gelassen. Angesichts der frischen chinesischen Investoren scheint "Grande Milan" auch ohne Mäzen Silvio Berlusconi allmählich wieder auf dem Weg in die Spitzengruppe.

Aufseiten kleineren Teams schafft es erneut Chievo Verona zu überraschen. Seit dem erstmaligen Aufstieg 2001 kann sich der kleine Bruder von Ex-Meister Hellas Verona immer wieder respektabel in die Nähe der Europacup-Plätze spielen. Auch in diesem Jahr scheint das wieder, trotz eines der geringsten Budgets der Liga, mit geballter Erfahrung und vorbildlichem Teamgeist im Kader zu gelingen. Dennoch wäre es ein kleines Wunder, wenn den "fliegenden Eseln" nicht erneut gegen Ende der Saison die Puste ausgehen sollte und sie im gesicherten Mittelfeld landen.

Verlierer des Saisonstarts:

Nach einer ordentlichen letzten Spielzeit mit Platz vier am Saisonende konnte man als Inter-Anhänger auch aufgrund der Investitionen seitens des Mäzens Erick Thohir auf einen erneuten Aufschwung hoffen. Doch dann kam das Zerwürfnis mit Coach Roberto Mancini kurz vor Saisonstart. Mit Frank de Boer kam zwar ein verheißungsvoller Nachfolger, noch allerdings geht sein Konzept bei den Nerazzurri viel zu selten auf. Dem Sieg im prestigeträchtigen Derby d'Italia stehen peinliche Auftritte in Europacup und Ligaalltag gegenüber. Trotz eines verbesserten Kaders wird de Boer noch kräftig an der Konstanz seines Teams zu feilen haben.

Auch Fiorentina ist nach den starken Saisonstarts in den vergangenen Jahren sicherlich besseres gewohnt als Rang 14, kann dies allerdings auch glaubhaft mit einem hammerharten Auftaktprogramm entschuldigen – man spielte schon gegen fünf der ersten sieben Teams der Tabelle. Ansonsten hätte man sich auch in Crotone mehr von der Serie A erhofft. Der Erstliganeuling aus dem armen Kalabrien war zwar selten chancenlos, holte aber unterm Strich aus sieben Partien erst einen Punkt – und den zu Hause gegen den chronischen Krisenklub Palermo. Dem Außenseiter bleibt zu wünschen, dass er sich im Laufe der Spielzeit zumindest noch respektabel aus der Eliteklasse verabschiedet.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle der italienischen Serie A

Johann Mai

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