07.10.2016 10:47 Uhr

Buffon und Brych in der Kritik

Gianluigi Buffon leistete sich gegen Spanien einen bösen Patzer
Gianluigi Buffon leistete sich gegen Spanien einen bösen Patzer

Italiens Torhüter-Ikone Gianluigi Buffon ist nach seinem Patzer im WM-Qualifikationsspiel gegen Spanien von der heimischen Presse teils harsch kritisiert worden.

"Mamma mia, Gigi!", titelte "Tuttosport". Und die "Gazzetta dello Sport" schrieb: "Buffon, was für eine Blamage!"

Die "Gazzetta" zeigte aber auch Mitleid mit dem 38-Jährigen: "Auch dem Besten passieren Fehler, was kann man Buffon schon sagen? Nichts, weil seine Leistungen allein für ihn sprechen. Wir können jedoch einen kolossalen Fehler nicht ignorieren." Buffon hatte Spaniens Vitolo am Donnerstag in der 55. Minute die Führung ermöglicht. Bei einer Rettungsaktion an der eigenen Strafraumlinie hatte er über den Ball getreten.

Der "Corriere dello Sport" gewann dem Aussetzer gar etwas Positives ab: "Der Schock des Fehlers des Kapitäns rüttelte die Mannschaft wach. Die Azzurri erinnerten sich daran, dass sie erst vor 100 Tagen die Spanier in Paris gedemütigt hatten."

Buffon gelobt Besserung

Buffon zeigte sich trotz seiner mittlerweile 38 Jahre lernwillig und gelobte Besserung: "Man hört nie auf, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Das ist das Benzin, das den Motor eines Sportlers vorantreibt", sagte er und war erleichtert über den geretteten Punkt: "Nach meinem Fehler haben wir uns von einer Last befreit. Für das, was wir in den letzten 25 Minuten geleistet haben, haben wir das Remis verdient."

Von den Kollegen gab es keine Vorwürfe. "Auch der größte Torhüter der Geschichte kann Fehler machen", sagte Daniele de Rossi vom AS Rom, der per Foulelfmeter in der 82. Minute den Ausgleich erzielt hatte: "Zum Glück ist er keine Maschine. Es wäre jedoch besser, wenn Buffon diese Fehler in Spielen mit Juventus Turin machen würde."

Ventura kritisiert Brych

Tatsächlich brauchte es den umstrittenen Elfmeter, um Spaniens Revanche für das verlorene EM-Achtelfinale zu verhindern. Sergio Ramos´ spätes Foul im Strafraum an Eder brachte besonders die Gemüter der Italiener zum Kochen. Laut Azzuri-Trainer Giampiero Ventura hätten der mit einer Gelben Karte vorbelastete Madrilene und der ebenfalls verwarnte Diego Costa vom FC Chelsea, der infolge einer Abseitsentscheidung den Ball wegschlug, das Ende des Spiels nicht erleben dürfen. "Das wären zwei Platzverweise gewesen, die das Spiel komplett verändert hätten", sagte Ventura mit Blick auf den Münchner Brych.

Für die spanischen Fans musste Pechvogel Ramos als Sündenbock herhalten. Der wiederum reagierte auf die gellenden Pfiffe ungehalten. "Ich stehe da mit blankem Arsch, wie Luis Aragones gesagt hätte", sagte der Routinier: "Wenn Lob mich nicht zum Abheben bringt, bringt Kritik mich nicht zum Einbrechen."

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