24.09.2016 17:22 Uhr

Kimmich schickt den HSV ins Tal der Tränen

Späte Erlösung für den Rekordmeister
Späte Erlösung für den Rekordmeister

Der FC Bayern siegt sich weiter durch die Bundesliga. Die Münchner gewannen auch beim Hamburger SV am fünften Spieltag trotz einer lange Zeit müden Vorstellung dank eines späten Treffers von Joshua Kimmich (88.) mit 1:0 (0:0) und haben damit womöglich das Aus von Trainer Bruno Labbadia an der Elbe besiegelt.

Die Norddeutschen hielten gegen den Tabellenführer von Carlo Ancelotti bis kurz vor Schluss gut mit, kassierten dann noch den bitteren Gegentreffer durch Kimmich, der bereits sein viertes Saisontor (Liga und Champions League) erzielte.

Nach der vierten Niederlage im fünften Saisonspiel dürfte die Amtszeit von Labbadia beim HSV nach 17 Monaten bald beendet sein. Schon nach der Pleite beim SC Freiburg hatte Klubchef Dietmar Beiersdorf seinem Coach die Rückendeckung verweigert. Anstatt Aufbruchstimmung herrscht in Hamburg im Tabellenkeller einmal mehr Tristesse. Ancelotti, der als erster Bayern-Trainer jetzt seine ersten acht Pflichtspiele gewann, kann der Champions-League-Revanche bei Atlético Madrid am Mittwoch aber auch nicht ganz gelassen entgegen blicken.

Bayern bangt um Hummels

Sorgenfalten bereitete Ancelotti der angeschlagene Mats Hummels. Der Innenverteidiger verdrehte sich bei einem Zweikampf kurz vor der Halbzeit das Knie und humpelte nach Wiederanpfiff nur noch über den Rasen, wurde dann durch Jerome Boateng ersetzt.

Während Labbadia vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion überraschend auf Alen Halilović komplett verzichtete und seine Elf im Vergleich zum Freiburg-Spiel unter der Woche nur auf zwei Positionen veränderte (Lewis Holtby und Nabil Bahoui neu dabei), rotierte Ancelotti vor der Champions League kräftig durch. Unter anderem fanden sich zunächst Jérôme Boateng, Franck Ribéry und Xabi Alonso auf der Bank wieder.

Die Bayern taten sich dann auch zunächst schwer. Echte Torchancen arbeitete sich der Rekordmeister erst einmal nicht heraus, und die Hamburger versteckten sich keinesfalls. Nabil Bahoui (2.) hatte sogar die beste Möglichkeit einer insgesamt trägen Anfangsphase bei sommerlichen Temperaturen für den HSV, doch der Schwede vergab gegen Nationalkeeper Manuel Neuer kläglich aus rund zwölf Metern. Zwar hatte Robert Lewandowski (18.) auch eine gute Chance, doch Bayern fehlte insgesamt noch die nötige Präzision.

Kimmich belohnt den FCB

Der HSV agierte über weite Strecken aggressiv und bissig, von der Krise der vergangenen Wochen war lange nichts zu spüren. Natürlich erarbeitete sich das Ancelotti-Team aber mit der Zeit ein Übergewicht, aber der HSV war nicht, wie von den Fans befürchtet, das hilflose Opfer des großen FCB - auch wenn Torwart Rene Adler (57.) in höchster Not gegen Javi Martínez parieren musste.

Danach zogen die Bayern dann langsam das Tempo an, das Kombinationsspiel erhielt deutlich mehr Struktur, mit Franck Ribéry und Arturo Vidal kamen noch einmal frische Kräfte. Doch der HSV wehrte sich leidenschaftlich, auch wenn die Entlastungsangriffe immer weniger wurden. Kurz vor Schluss war es dann jedoch Joshua Kimmich, der aus kurzer Distanz zum goldenen Tor für die Gäste traf.

Der HSV hatte seine Besten in Adler und Holtby, bei Bayern konnten Lewandowski und Joshua Kimmich überzeugen.

 

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