21.09.2016 14:58 Uhr

Rampenlicht: Traum-Comeback geglückt

Landon Donovan hat gleich im zweiten Spiel genetzt
Landon Donovan hat gleich im zweiten Spiel genetzt

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf zwei Chancentode, die ihren Torriecher wieder entdeckt haben und einen kroatischen Pechvogel.

Landon Donovan ist zurück: Im seinem zweiten Einsatz in der laufenden Saison erzielte er den wichtigen Ausgleichstreffer für LA Galaxy beim 2:2-Unentschieden gegen die San Jose Earthquakes. Noch vor wenigen Wochen wäre dieses Szenario undenkbar gewesen, denn eigentlich hatte der US-Amerikaner seine Fußballschuhe im März 2015 an den Nagel gehängt. Doch die Kalifornier plagt in dieser Saison eine wahre Verletzungsmisere. Besonders schwer wiegt der Ausfall von Starspieler Steven Gerrard, dessen Rückkehr nach einer Muskelverletzung noch in den Sternen steht.

Donovan zeigte sich bei seiner Vorstellung vor knapp zwei Wochen erfolgshungrig: "Ich bin kein Profi mehr, aber wenn ich in kleinen Bereichen auf dem Platz und außerhalb der Mannschaft helfen kann, den sechsten Titel zu gewinnen, wäre das fantastisch."

In der Bundesliga schlug dem mittlerweile 34-Jährigen wenig Wertschätzung entgegen. Jürgen Klinsmann lieh den Stürmer im Januar 2009 für drei Monate aus, bei den Bayern spielte er ganze 153 Minuten. Reserve-Trainer Hermann Gerland sagte damals über Donovan: "Der würde bei mir nicht mal in der zweiten Mannschaft spielen." Nach nur drei Monaten war das Kapitel Bundesliga beendet, der US-Boy ging zurück in seine Heimat und wurde zur Legende in Los Angeles.

Goalgetter wider Willen                                 

Vedran Ćorluka konnte sich am vergangenen Spieltag der russischen Liga ebenfalls in die Torschützenliste eintragen – nur leider auf der falschen Seite. Ihm unterlief ein folgenschweres Eigentor. Sein Verein Lokomotiv Moskva verlor unglücklich mit 0:1 gegen den FC Ufa. Überhaupt läuft es für den Kroaten und seine Mannschaft in dieser Saison nicht rund. Nach sieben Spieltagen steht nur Rang zehn zu Buche. Immerhin kann Ćorluka die Abwehr dicht halten, die Elf hat bis dato nur sechs Gegentore kassiert.

Wie Donovan kam der Kroate als Leihspieler in die Bundesliga. Von Tottenham Hotspur wechselte er in der Winterpause 2011/12 an den Rhein. "Ich bin sehr froh, bei Bayer 04 Leverkusen zu sein, der Verein hat sich sehr um mich bemüht", freute sich der Spieler bei seiner Vorstellung. Der Abwehrmann konnte sich bei Bayer allerdings keinen Stammplatz erkämpfen.

Trainer Dutt gönnte dem Neuzugang nur sieben Einsätze in der Rückrunde, bei denen der 1,93 Meter große Hüne für einen Spieler seiner Qualität äußerst blass blieb. Nachdem er auch unter dem Trainer-Duo Lewandowski/Hyypiä nicht zu regelmäßigen Einsätzen kam, bestand kein Interesse an einem längeren Engagement in der Bundesliga. Der flexible Defensivmann wählte den Weg nach Russland und ist bei Lokomotiv mittlerweile unumstrittener Stammspieler und Führungspersönlichkeit.

Relegations-Held im Europapokal

Igor de Camargo geht derweil in Zypern vorne weg. Dem 33-Jährigen gelang das zumindest am letzten Spieltag hervorragend: Gegen Anagennisi Derynias traf der Stürmer zur wichtigen 1:0-Führung, am Ende gewann APOEL Nikosia mit 2:0. Der Routinier wechselte vor der laufenden Saison nach Zypern. Am ersten Spieltag der Europa League erzielte er schon den Siegtreffer zum 2:1 gegen FK Astana.

Besonders die Fans von Borussia Mönchengladbach dürften den Brasilianer mit belgischem Pass in bester Erinnerung haben: Sportdirektor Max Eberl lotste den international erfahrenen Akteur 2010 von Standard Lüttich an den Niederrhein. Knapp ein Jahr später rettete de Camargo den Verein mit einem Tor und einer Vorlage in der Relegation gegen den VfL Bochum vor dem Abstieg.

Er blieb noch zwei Jahre bei den Fohlen und wechselte anschließend zur TSG Hoffenheim, wo er aber nie Anschluss fand. Insgesamt konnte er 15-mal in 66 Bundesligaspielen treffen. Ein halbes Jahr später ging es zurück nach Belgien, wo er prompt 10 Tore in 27 Spielen für seine alte Liebe Lüttich erzielen konnte. Nach einem kurzen Gastspiel in Genk will er nun mit Nikosia für Furore in Zypern.

Das Wochenende hätte für die drei "Torjäger" unterschiedlicher nicht laufen können, doch eins haben sie gemeinsam: Besser als damals in der Bundesliga spielen sie.

Sebastian Rotter

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