20.09.2016 11:04 Uhr

Joey Barton 2.0: Geläutert zum England-Coach?

Joey Barton ist mittlerweile bei den Rangers unter Vertrag
Joey Barton ist mittlerweile bei den Rangers unter Vertrag

Joey Barton ist das vielleicht größte aktive Enfant terrible des britischen Fußballs. Mit seiner am Donnerstag erscheinenden neuen Autobiographie gibt er sich geläutert – und bringt sich in einem Atemzug als neuer Nationaltrainer Englands ins Gespräch.

"Es ist Zeit, die Karikatur zu begraben", zitiert ihn die "Daily Mail". Mit seinem Buch "No Nonsense: The Autobiography" verspricht er "völlige Enthüllung, weil ich mich endlich mit den Instinkten und Erfahrungen, die die scheußlichen Aspekte meines Charakters hervorgebracht haben, arrangiert habe." Er fühle sich nun als "Joey Barton 2.0", als neuer Mensch. Deswegen wolle er nun auch Joe genannt werden. "Er ist das Produkt von viel Nachforschung und Reflexion."

Dabei war der heute 34-Jährige Joey Barton in seiner Karriere, die ihn mittlerweile zu den Glasgow Rangers geführt hat, für sein aufbrausendes Temperament bekannt. Natürlich finden auch seine Ausfälle auf dem Platz wie bei der Auseinandersetzung mit Carlos Tévez im Jahr 2012 in das Buch. Damals verpasste er dem Argentinier einen Ellenbogenstoß, trat nach seinem Platzverweis nach Serio Aguero und täuschte einen Kopfstoß gegen Vincent Kompany an.

Barton geläutert?

Sowas soll ihm heute nicht mehr passieren, sagt Barton. Als Beispiel führt er das verlorene Old Firm gegen Celtic vor wenigen Tagen an. "Nachdem wir 5:1 weggehauen wurden, hätte mein altes Ich jemanden umgehauen. Aber ich ging rund und habe alle Hände geschüttelt. Es war wichtig, ihnen in die Augen zu sehen und zu sagen: 'Gut gespielt.'", sagte Barton gegenüber dem "Guardian".

Dass sein großes Selbstbewusstsein nicht angeknackst ist, zeigt allerdings eine andere Aussage. Gegenüber der "Daily Mail" brachte sich der Brite ins Gespräch um den Nationaltrainerposten in England. "Sam Allardyce ist Englandtrainer. Bin ich ein besserer Spieler als Sam? Ja, natürlich! Gaube ich, wenn Sam Englandtrainer werden kann, kann ich das auch? Ja, natürlich! Was hat Sam, was ich nicht habe?", fragte Barton provokant.

Erst einmal sollte sich der Mittelfeldspieler aber auf seine aktive Karriere konzentrieren. In der vergangenen Woche leistete sich Barton nach der Pleite gegen Celtic nämlich mal wieder einen Aussetzer im Training, für den er von Rangers-Coach Mark Warburton für drei Wochen suspendiert wurde. Nun wurde außerdem öffentlich, dass gegen Barton wegen angeblichen Bruchs der Fußballwettregeln ermittelt würde. Angeblich habe er auf eine hohe Niederlage Celtics gegen Barcelona in der Champions League gewettet. Der schottische Verband hat jedoch klare Regeln, die Fußballwetten verbieten. Das Enfant terrible könnte eine Sperre treffen. Ob Joey Barton 2.0 schon gescheitert ist?

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten