16.09.2016 10:29 Uhr

Baba nach Torpremiere: "In Berlin gewinnen"

Baba (r.) blickt nach seinem Treffer sofort auf die nächste Aufgabe
Baba (r.) blickt nach seinem Treffer sofort auf die nächste Aufgabe

Die große Aufmerksamkeit war Abdul Rahman Baba eher unangenehm, die Bedeutung seines erlösenden Treffers war ihm aber klar.

"Es ist egal, ob ich treffe. Aber es war ein ganz wichtiger Sieg für die Mannschaft. Das gibt Selbstvertrauen", sagte der 22 Jahre alte Linksverteidiger des FC Schalke 04 etwas schüchtern nach dem umjubelten 1:0-Erfolg bei OGC Nice.

Nach dem Auftaktsieg in der Europa League soll nun im Auswärtsspiel am Sonntag (17:30 Uhr) bei Hertha BSC der Knoten auch in der Meisterschaft platzen. "Jetzt sind wir gefordert, in Berlin zu gewinnen", sagte Trainer Markus Weinzierl, der sich für das Team über den Sieg in Nizza freute: "Man braucht Erfolgserlebnisse." Kapitän Benedikt Höwedes richtete den Blick ebenfalls schon nach vorn. "Wir müssen weiter mutig spielen und auch in der Bundesliga punkten."

Endlich ein Tor, endlich ein Sieg: Nach zwei Niederlagen ohne Treffer beim 0:1 in Frankfurt und dem 0:2 gegen Bayern München genossen die Königsblauen das ersehnte Erfolgserlebnis. "Es ist ein erlösendes Gefühl, wenn man ein Tor macht", gab Höwedes zu. "Es macht Spaß, weil jeder für den Erfolg ackert. Diesmal haben wir uns für den großen Aufwand belohnt, den wir betreiben. Wenn wir weiterhin so spielen, werden noch weitere Siege folgen."

Auch Favre lobt die Königsblauen

Schon war dem neu formierten Weinzierl-Team ein Fehlstart bescheinigt worden. Sportvorstand Christian Heidel konnte sich die nächsten Schlagzeilen bereits ausmalen, wenn es beim 0:0 gegen die von Lucien Favre trainierten Franzosen geblieben wäre. Doch das Team des Schweizers wurde dominiert, sein neuer Star Mario Balotelli war weitgehend abgemeldet. "Schalke hat sehr gut gespielt", lobte Favre.

Schon gegen den FC Bayern war zu sehen, dass die Mechanismen beim Revierclub immer besser greifen. "Es braucht Zeit, die taktischen Vorgaben umzusetzen. Aber man sieht schon Fortschritte", meinte Neuzugang Nabil Bentaleb. Der Algerier ist überzeugt, dass es noch viel besser geht: "Nach oben gibt es keine Grenzen."

Wir groß die Erleichterung war, zeigte die Reaktion der Teamkollegen nach Babas Treffer in der 75. Minute, mit der er Schalkes Sturmflaute nach insgesamt 258 Minuten beendete. Sofort wurde er umringt und gefeiert. "Ich konnte es kaum abwarten, mein erstes Europapokal zu schießen. Deswegen bin ich sehr glücklich", erklärte der Ghanaer.

Vom Mittelmeer direkt nach Berlin

Weinzierl hatte sich im Sommer für die Ausleihe Babas vom FC Chelsea stark gemacht, weil er dessen Potenzial nach gemeinsamen Jahren in Augsburg gut einschätzen konnte. Dessen bisher starke Leistungen geben Weinzierl recht. "Auch ohne das Tor habe ich das gewusst. Er ist ein guter offensiver Linksverteidiger. Und ich bin froh, dass wir mit ihm und Sead Kolašinac zwei Gute für diese Position haben. Der Konkurrenzkampf belebt", betonte der Trainer.

Den Schwung von der Cote d'Azur wollen die Schalker nun mit nach Berlin nehmen. Der Coach hofft, dass bis Sonntag auch der formstarke Leon Goretzka wieder fit ist, der in der letzten Spielminute mit einer leichten Blessur ausgewechselt werden musste. Nach zwei Trainingseinheiten am Mittelmeer reist Schalke am Samstag direkt in die Hauptstadt. "Sonst wären wir erst nach Gelsenkirchen geflogen, und dann Samstag nach Berlin. Jeden Tag, die Reisestrapazen zu haben, wollten wir uns ersparen", meinte Weinzierl.

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