16.09.2016 11:00 Uhr

Mainzer Premiere mit Schönheitsfehler

Die Mainzer waren nach dem 1:1 nur bedingt zufrieden
Die Mainzer waren nach dem 1:1 nur bedingt zufrieden

Späte Gegentore sind in der noch jungen Saison der ständige Begleiter des FSV Mainz 05. Bei der Premiere in der Gruppenphase der Europa League fehlten nur wenige Minuten zum perfekten Start gegen den französischen Rekordmeister AS Saint-Étienne.

Nach der verdienten Führung durch Kapitän Niko Bungert (57. Minute) riss vor nur 20.275 Zuschauern der Slowene Robert Berić die Mainzer in der 88. Minute mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand aus allen Träumen. "Das gibt schon zu Denken. Wenn das Unentschieden so zustande kommt, kaut man schwer daran", sagte Trainer Martin Schmidt bei "Sport1".

Bereits zum dritten Mal schafften es die Mainzer nicht, einen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Im DFB-Pokal führten die 05er beim Regionalligisten Unterhaching 3:1 und kassierten noch den Ausgleich. Erst das Elfmeterschießen brachte den FSV in die zweite Runde. Beim spektakulären 4:4 am Sonntag in der Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim reichte ein 4:1 - wenn auch in Unterzahl - nicht für den Dreier. Und jetzt folgte das Drama gegen Saint-Étienne.

"Jetzt ist der Frust da"

"Wir haben viel Kontrolle im Spiel gehabt. Am Ende haben wir uns um die drei Punkte als Belohnung gebracht. Jetzt ist der Frust da, dass wir nur ein Unentschieden haben", meinte Torschütze Bungert, der erstmals in der Saison in der Startelf stand und den verletzten Leon Balogun ersetzte. Keine Vorwürfe machten die Mainzer Schiedsrichter Svein Oddvar Moen. Der Norweger übersah ein Foul im Strafraum an Stopper Stefan Bell und ein Handspiel der Franzosen.

"Wir müssen uns den Schuh selbst anziehen", erklärte der laufstarke Christian Clemens und monierte, dass seine Mannschaft nach der Führung nicht auf das zweite Tor gedrängt habe. Trainer Schmidt bewertete das Unentschieden positiv. "Das ist ein guter Punkt, uns fehlt nur das Quäntchen Glück. Wir müssen an der Konzentration auf den letzten Metern arbeiten. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg", meinte der Schweizer.

Lob vom gegnerischen Trainer

Seine Spieler hätten gegen einen routinierten Gegner, der zum dritten Mal in Serie in der Gruppenphase spielt, Format bewiesen. "Wir können Europa League. Das war der erste Schritt", sagte der 49-Jährige. "Mainz hat viel mehr gezeigt als wir. Und zwar alles das, was man auf dem Niveau zeigen muss", lobte Saint-Étiennes Trainer Christophe Galtier die 05er. Schmidt hörte es gern, die Punkte wären ihm lieber gewesen.

Zweiter Gegner in der Gruppe C ist am 29. September FK Qäbälä. Das Team aus Aserbaidschan verlor am ersten Spieltag beim RSC Anderlecht mit 1:3. Bevor es aber ans Kaspische Meer geht, müssen die Mainzer in der Liga in Augsburg und Bremen sowie daheim gegen Bayer Leverkusen Selbstvertrauen tanken. "Vier Spiele in zwölf Tagen, das wird hart", erklärte Schmidt.

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