16.09.2016 11:05 Uhr

In 20 Minuten: Zenit dreht verrückte Partie

Auch Mircea Lucescu konnte nicht alle Entscheidungen nachvollziehen
Auch Mircea Lucescu konnte nicht alle Entscheidungen nachvollziehen

Spektakel, kurios, unfassbar - häufig bemühte Begriffe, die im Falle der Aufholjagd von Zenit St. Petersburg bei Maccabi Tel Aviv allerdings absolut zurecht ihre Anwendung finden. Die Russen lagen am Donnerstagabend zum Auftakt der Gruppenphase der Europa League bereits mit 0:3 im Hintertreffen, ehe sie die Partie noch drehten und 4:3 gewannen.

Nach Toren von Haris Medunjanin in der 26. und 70. Minute sowie dem zwischenzeitlichen 2:0 durch den Isländer Viðar Kjartansson in der 50. Minute deutete wirklich alles auf einen überraschend deutlichen Erfolg von Maccabi Tel Aviv gegen den Sieger von 2008 hin, doch dann kam alles ganz anders.

Aleksandr Kokorin (76.), Maurício (84.), Giuliano (86.) und Luka Đorđević (90.) trafen noch für die Gäste aus St. Petersburg und machten das scheinbar Unmögliche doch noch möglich.

Besonders kurios präsentierte sich dabei der Anschlusstreffer zum 2:3: Nach einem vermeintlichen Handspiel im Strafraum stellte Referee Ivan Kružliak Maccabi-Verteidiger Elazar Dossa mit Gelb-Rot vom Platz, es folgte jedoch ein indirekter Freistoß anstelle des erwarteten Elfmeters. Diesen verwandelte Maurício sicher. "Ich hätte gedacht, dass es ein Elfmeter war, kein Freistoß. Er hat den Ball mit der Hand gespielt", gab sich auch Zenit-Trainer Mircea Lucescu verwirrt.

Đorđević beweist Köpfchen

Danach brachen bei Maccabi in Unterzahl alle Dämme. Giuliano sorgte zunächst in der der 86. Minute für den Ausgleich zum 3:3 und in der ersten von sechs angezeigten Nachspielminuten traf  Đorđević per Kopf noch zum 4:3-Sieg der Russen. 

"Ich war noch niemals in einer solchen Partie involviert und meine Karriere ist bereits lang. Wir sind leichtfertig ins Spiel gestartet und sie haben daraus ihre Vorteile gezogen. Sie gingen aggressiver zur Sache, wir machten Fehler. Die zweite Halbzeit begann dann besser für uns, doch ein Konter und ein toller Freistoß brachten uns weiter in Rückstand", meinte Zenit-Coach Lucescu nach der kuriosen Partie.

"Dann haben wir begonnen, schneller zu spielen und es stand 4:3 - ein sehr gutes Ergebnis, aber um ehrlich zu sein, wir haben es wohl nicht verdient, wenn man die letzten 15 Minuten außen vor lässt." Zenit ist erst der dritte Verein, der in der Europa League einen Rückstand von drei Toren aufholen konnte. Zuvor gelang dies Club Brugge gegen Maribor und Borussia Dortmund gegen Odds BK.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle der Gruppe D in der Europa League

red

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