05.09.2016 09:50 Uhr

Tschad trotz Armut als Metz-Sponsor

Das Metz-Sponsoring durch den Tschad wird sehr kritisch gesehen
Das Metz-Sponsoring durch den Tschad wird sehr kritisch gesehen

Der Tschad, das viertärmste Land der Welt, ist seit kurzem der Hauptsponsor eines französischen Erstligisten. Der afrikanische Wüstenstaat unterstützt den FC Metz in der Hoffnung, damit mehr Touristen ins Land zu locken. Das stößt allerdings zunehmend auf Kritik. "Ist das nicht rausgeschmissenes Geld?", fragte etwa die Zeitung "Le Progres".

Der Vorsitzende des Leichtathletikverbandes in Tschad, Hissene Ngaro, sprach sogar von einem "schlechten Witz." Sportminister Betel Miarom wies zwar Berichte zurück, wonach das Sponsoring rund zwölf Millionen Euro koste, nannte aber keine andere Summe. Der FC Metz wollte sich ebenfalls nicht dazu äußern. Die Ende August vorgestellten Dressen des Traditionsvereins aus Lothringen ziert nun die Aufschrift "Tschad, Oase der Sahel-Zone".

Der Tschad sieht in dem Sponsoring einen Weg, den Tourismus in dem auch von der islamistischen Terrororganisation Boko Haram heimgesuchten Land anzukurbeln. Der Regierung zufolge wird das Sponsoring von Unternehmen aus dem Tschad finanziert. Beobachter bezweifeln das jedoch. 

Im Tschad stirbt der Weltbank zufolge etwa jedes siebente Kind vor Erreichen des fünften Lebensjahrs, eine der höchsten Quoten weltweit. Die Lebenserwartung liegt demnach bei 51 Jahren. Zum Vergleich: In Österreich sind es 81 Jahre.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle der französischen Ligue 1

apa/red

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten