Paukenschlag in Liga eins: Medienberichten zufolge steht BVB-Juwel Christian Pulisic kurz vor eine Leihe zum frischgebackenen Ligakonkurrenten RB Leipzig.

Ein BVB-Kicker, der zum oft als "Brauseverein" verschmähten Neu-Bundesligisten nach Leipzig wechselt? "Echte Liebe" vs. "Kommerz"? Für die Fans nur schwer vorstellbar. Insbesondere die Dortmund-Fans haben ihre Meinung ein ums andere Mal deutlich gemacht. Zuletzt gaben Teile der Südtribüne sogar bekannt, am zweiten Spieltag nicht zum Spiel ihres Vereins nach Leipzig zu fahren: "Das Konstrukt des Aufsteigers aus Leipzig steht gegen alles, was wir mit Fußball verbinden. Es ist ein Skandal, dass eine rein kommerzielle Marketingaußenstelle eines österreichischen Getränkeherstellers tatsächlich in Deutschlands höchster Spielklasse antreten darf", schrieb die Gruppierung "Südtribüne Dortmund" auf ihrer Homepage. 

Nun soll laut "Bild" einer der ihren, ein schwarz-gelber Kicker, ausgerechnet zum heftig abgelehnten Rivalen wechseln: Christian Pulisic soll zwar nur ein Jahr auf Leih-Basis im Osten Deutschlands spielen, aber das dürfte den Fans am Ende egal sein. Zwar haben auch andere Klubs, wie Stoke City aus der Premier League oder CSKA Moskau Interesse angemeldet, der wahrscheinlichste Weg führt aber laut der Zeitung mit den vier großen Buchstaben allerdings zu den Roten Bullen.

Spielpraxis nötig

Dort zögert Sportdirektor Ralf Rangnick allerdings noch. Der 58-Jährige möchte das BVB-Talent am liebsten nicht nur leihen, sondern fest verpflichten, um einerseits langfristig von den spielerischen Vorteilen des 17-Jährigen zu profitieren und andererseits im Falle eines Falles bei einem Weiterverkauf eine hohe Summe kassieren zu können. 

Dortmund hingegen ist erst einmal nur bemüht, dem Youngster, der bis 2018 an den Ruhrpottklub gebunden ist, Spielpraxis zu geben. Hierfür dürfte die Adresse RB Leipzig nicht die schlechteste sein: ein Bundesligaverein, der Ambitionen hegt, oben mitzuspielen und sich in den Partien nicht hinten reinstellt. Beim BVB hingegen sehen die Chancen auf regelmäßige Einsätze für den Offensivmann nach der Einkaufsoffensive des Vereins in naher Zukunft bescheiden aus. 

Dass Pulisic die Roten Bullen verstärken würde, steht außer Frage. Der 17-Jährige spielte in seinem jungen Alter schon sechs Mal in der Nationalelf unter Jürgen Klinsmann und erzielte dabei einen Treffer. Er ist als Zehner oder auf beiden Außenbahnen variabel einsetzbar. Beim Test gegen den Halleschen FC erzielte er das erste Tor der Partie. Zeit zur Einigung bleibt beiden Vereinen jedoch nicht mehr viel. Am 31. August schließt das Transferfenster. Bis dahin müssten die Modalitäten geklärt sein. Ob es am Ende eine Lösung gibt, mit der die Vereine, der Spieler und vor allem die Fans zufrieden sind, bleibt vorerst offen.