04.08.2016 22:09 Uhr

Austria gewinnt den Elferkrimi von Trnava

Robert Almer hält im Elfmeterschießen des Drittrunden-Duells der EL-Quali den entscheidenden Elfer.
Robert Almer hält im Elfmeterschießen des Drittrunden-Duells der EL-Quali den entscheidenden Elfer.

Die Wiener Austria hat ihr Comeback im Europacup nach zweijähriger Abwesenheit weiter erfolgreich gestaltet. In der dritten Qualifikationsrunde der Europa League avancierte beim 5:4-Sieg im Elferschießen gegen Spartak Trnava am Donnerstag ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer zum Helden, als er den Elfmeter von Martin Mikovič parierte. Nach 120 Minuten in Trnava hatte der Spielstand 1:0 für die Gäste gelautet.

Die Slowaken hatten zuvor lange den 1:0-Vorsprung vom Sieg aus dem Hinspiel verwaltet. Der Austria fehlten meist die Ideen, um brenzlige Situationen im Strafraum zu provozieren. Erst spät in der zweiten Hälfte kamen die Wiener auf, der eingewechselte Kevin Friesenbichler traf per Kopf in der 88. Minute und erzwang doch noch eine Verlängerung. Dort fielen keine weiteren Treffer, aber in der Penalty-Entscheidung gab es dann letztlich den Aufstieg der Violetten.

Fast früher Schock für die Austria

Das Spiel in der mit 17.152 Zuschauern fast ausverkauften City Arena hätte beinahe mit einem Schockmoment begonnen. Robert Tambe hatte vor einer Woche im Ernst-Happel-Stadion getroffen und hätte der Austria nach nur 65 Sekunden den nächsten Schlag versetzen können. Alleine vor Almer versagten dem Stürmer aus Kamerun aber die Nerven, sein Schuss ging knapp daneben.

Die Austria war in der vierten Minute nahe am Torerfolg. Den sehenswerten Freistoß von Alexander Grünwald fischte Goalie Adam Jakubech aber spektakulär aus dem Kreuzeck. Grünwald hatte nach in der 29. Minute auch die nächste Gelegenheit: Nach einer Flanke von Tarkan Serbest kam er gegen zwei Slowaken zum Kopfball, der aber etwas zu viel Linksdrall hatte.

Raphael Holzhauser verfehlte zehn Minuten später mit einem Fernschuss ebenso das Ziel. In der 41. Minute griff Almer bei einem Schuss von Emir Halilović rettend mit den Fingerspitzen ein.

Kein Wembley-Tor in Trnava

Olarenwaju Kayode kam nach Wiederanpfiff in der 66. Minute zu seiner bis dahin besten Aktion. Gegen den kompromisslos herauslaufenden Jakubech fackelte der Nigerianer nicht lange, der Ball ging jedoch am Tor vorbei.

Schiedsrichter Ivan Bebek entschied allerdings auf Freistoß, den Grünwald an die Unterkante der Latte hämmerte. Von dort sprang das Leder auf die Torlinie und dann aus dem Gefahrenbereich. Wo genau der Ball gelandet war, vermochten - fünf Tage nach dem 50. Jahrestag des Wembley-Tors - auch die TV-Zeitlupen nicht zweifelsfrei zu belegen.

Die violette Schlussoffensive war damit aber jedenfalls eingeleitet. Friesenbichler (75.) scheiterte mit einem satten, aber zu zentralen Schuss von der Strafraumgrenze. Anschließend brachte Serbest (76.) den Ball per Volley nicht am starken Jakubech vorbei und auch Grünwald (85.) versuchte es vergeblich aus der Distanz.

"Joker" Friesenbichler erzwingt Verlängerung

Für den erlösenden Treffer sorgte dann "Joker" Friesenbichler, der in der 70. Minute eingewechselt worden war, nach Vorarbeit von Lukas Rotpuller und des ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Mario Kvasina praktisch im letzten Moment (88.).

In der Verlängerung hatten beide Teams ihre Momente. Kayode (96.) probierte es mit einem Fallrückzieher. Auf der Gegenseite wurde es in der 99. Minute gefährlich, weil Almer weit außerhalb seines Strafraums dribbelte und sich prompt verzettelte, als er fast bei der Mittelauflage gelandet war. Den langen Ball aufs Tor fing aber Rotpuller ab. Spartak-Kapitän Mikovič scheiterte zudem alleine vor Almer (110.).

Elferheld Almer

Im Elfmeterschießen parierte Almer dann den den schwachen und wenig platzierten Versuch von Mikovič. Der ÖFB-Teamkeeper verlängerte damit die Europacup-Reise der Austria. Zuvor hatten alle neun Schützen mehr oder weniger souverän verwandelt. Für die Violetten waren Jens Stryger Larsen, Ismael Tajouri Shradi, Marko Kvasina, Tarkan Serbest und Kevin Friesenbichler erfolgreich.

Zu den im Vorfeld befürchteten Ausschreitungen kam es in der Westslowakei nicht. Von Zusammenstößen slowakischer und österreichischer Anhänger war zunächst nichts bekannt. Das Match fand als Risikospiel unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen statt, nachdem slowakische Fans in der Vorwoche rund um das Happel-Stadion randaliert hatten.

Mehr dazu:
>> Die Ergebnisse der dritten Qualifikationsrunde der Europa League 

apa/red

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