24.07.2016 13:13 Uhr

Luxusprobleme? Barças offene Baustellen

Messi, Neymar und Suárez wirkten im Saisonendspurt nicht immer ganz fit
Messi, Neymar und Suárez wirkten im Saisonendspurt nicht immer ganz fit

Lionel Messi, Luis Suárez und Neymar. Wer MSN im Sturm aufstellen kann, kann eigentlich nicht über Probleme klagen. Oder doch? Der FC Barcelona befand sich ausgerechnet zum Saisonfinale in einer kleinen Krise. Die abgelaufene Spielzeit wäre um Haaresbreite in einer Enttäuschung geendet.

Säße Luis Enrique dann noch immer auf der Trainerbank? Das wissen wohl nur die Verantwortlichen im Camp Nou. Um Barças Probleme dagegen weiß die ganze Fußballwelt. Mangelhaft besetzt in der Verteidigung, ein defensivallergisches Angriffstrio und Probleme an der Basis - wie schlimm ist es tatsächlich um die Katalanen bestellt?

Vorbereitung

Am 20. August beginnt für den FC Barcelona der Ligabetrieb. Standesgemäß startet der Meister mit einem Heimspiel. In diesem Jahr erwarten Messi und Co. Real Betis Sevilla. Zehn Tage vorher können die Stars sich schonmal eingrooven, im Joan Gamper Cup gegen Sampdoria. Am 14. und 17. August folgt dann die Generalprobe in den beiden Finalspielen der Supercopa gegen den FC Sevilla.

Personal

In der Endphase der vergangenen Saison wirkten MSN überspielt, wenig frisch. Da halfen auch die Ankündigungen einer Belastungssteuerung des Trainerteams wenig. Konnte das Management nachbessern?

Verlassen haben den Verein Alen Halilović (HSV), Bartra (BVB), Alex Song (West Ham), Sandro (Málaga) und Dani Alves (Juventus). Vier Neuzugänge kamen: Lucas Digné (Paris Saint-Germain) und Samuel Umiti (Olympique Lyon) sollen die Verteidigung der Katalanen verstärken, während Europameister André Gomes (Valencia) das Mittelfeld beleben soll. Für die Offensive kam Denis Suárez (Villarreal). Gerade dort bestünde jedoch noch mehr Handlungsbedarf. Sobald ein Teil des Sturmtrios geschont wurde, kämpfte die Barça-Offensive mit einem schweren Qualitätsverlust.

Baustellen

Mit drei Problemen hatte die Blaugrana in der letztjährigen Spielzeit zu kämpfen. Nummer eins ist die bisweilen anfällige Defensive. In der Primera División stellten Gerard Piqué und Javier Mascherano ihre Abwehrreihe so gut, dass nur 29 Gegentore fielen. In der Champions League änderte sich das Bild allerdings. Dort musste Keeper Marc-André ter Stegen in zehn Spielen achtmal hinter sich greifen. Zum Vergleich: Real Madrid kassierte in 13 Spielen lediglich sechs Gegentreffer - und gewann die Königsklasse.

Hinzu kommt, dass es an der cruyffschen Tugend hapert. Das Positionsspiel der Spanier funktioniert nicht wie gewohnt. Oft stehen Spieler nicht perfekt zum Mit- oder Gegenspieler oder gar nicht im Raum. Das machte die Katalanen immer wieder berechenbar.

Auch das Pressing, einst das Prunkstück und Garant des Ballbesitzfußballs, läuft oft nicht mehr fehlerfrei. Immer wieder müssen die defensiven Mittelfeldspieler große Räume abdecken, um die überschaubare Defensivarbeit von MSN auszugleichen. Die drei Top-Stars wirkten im Gegenzug nicht immer zu 100 Prozent frisch. Fielen sie ab, lahmte Barcelonas Offensive.

Fazit

Viel wird nach aktuellem Stand zur neuen Saison davon abhängen, wie fit Messi, Suárez und Neymar im Verlauf der spielzeit und speziell zum Ende sein werden. Falls die Vorbereitung dazu genutzt wird, die Baustellen zu schließen, ist der FC Barcelona auch außerhalb der Primera División wieder eine große Gefahr.

Simon Lürwer

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