21.07.2016 13:34 Uhr

DFB-Frauen vor Olympia-Generalprobe

Silvia Neid arbeitet auf ihr letztes Turnier als Bundestrainerin hin
Silvia Neid arbeitet auf ihr letztes Turnier als Bundestrainerin hin

Für die deutschen Frauen ist es der ultimative Test vor dem Start der Gold-Mission, für Silvia Neid das letzte Heim-Länderspiel nach elf Jahren als Bundestrainerin.

Zwölf Tage vor dem Olympia-Auftaktmatch in São Paulo tritt die DFB-Auswahl in Paderborn mit großer Vorfreude zur letzten Formüberprüfung gegen Ghana an. "Es ist sehr gut, dass wir zum Abschluss der Vorbereitungen auf ein gutes schwarzafrikanisches Team treffen", sagte Spielführerin Saskia Bartusiak vor der Partie am Freitag (18:00 Uhr) in der Benteler-Arena mit Blick auf den ersten Olympia-Gegner Simbabwe.

In insgesamt vier Lehrgängen hat Neid, die nach Olympia ihr Amt an ihre Co-Trainerin Steffi Jones übergibt, ihr Team physisch und mental auf die schwierige Gold-Mission vorbereitet. Im ersten Länderspiel gegen die "Black Queens" will Neid letzte, wichtige Erkenntnisse sammeln. Zumal Ghana in der Spielweise Simbabwe ähnelt. "Sie sind unheimlich schnell und spielen typisch afrikanisch", erläuterte Neid die Vorzüge der als "robust und kompromisslos" geltenden Spielerinnen des Weltranglisten-46. Nach längerer Durststrecke zählt Ghana wieder zu den besten fünf afrikanischen Teams im Frauenfußball.

Sechs Spielerinnen kennen Erfolge bei Olympia

Bis auf die Wolfsburgerin Lena Goeßling, die wegen Oberschenkelproblemen womöglich geschont wird, hat Neid personell keine Sorgen. In der vergangenen Woche hatte sie den 18-köpfigen Kader (plus vier Spielerinnen auf Abruf) nominiert. Darunter sind sechs Akteurinnen, die schon beim Gewinn der Bronzemedaille in Peking 2008 dabei waren und noch immer vom Olympia-Erlebnis schwärmen. 2012 in London hatte die DFB-Elf gefehlt.

Frankfurts Abwehrspielerin Bartusiak, mit 33 Jahren die Älteste im Team, lässt keinen Zweifel daran, dass "Gold" nun das Ziel sei. "Die Zeremonie, auf dem Treppchen zu stehen und die Medaille umgehängt zu bekommen, das ist unvergesslich. Das gibt es in dieser Form nur bei Olympia. Es wäre grandios, das nochmal zu erleben", sagte sie.

Auch Klima und Reisestress können Gegner sein

Doch bis zum Finale im Maracanã-Stadion von Rio am 19. August ist es ein weiter und beschwerlicher Weg. Nicht zuletzt wegen der Reisen, der klimatischen Bedingungen und des eng getakteten Spielplans. Dem Auftakt gegen Simbabwe (3. August) folgen weitere Gruppenspiele gegen Australien (6. August) in São Paulo und Kanada (9. August) in Brasilia. Schon im Viertelfinale könnte ein Kracher wie Frankreich oder Weltmeister USA warten. "Wichtig ist, dass man in guter körperlicher Verfassung ist", erklärte Bartusiak, die dem achtmaligen Europameister einen "sehr guten Charakter und Teamgeist" zuschreibt.

Nach dem Test gegen Ghana haben die Spielerinnen ein paar freie Tage, ehe sich der DFB-Tross am kommenden Mittwoch in Frankfurt trifft. Am 29. Juli steht die Abflug nach Brasilien an. Am liebsten mit einem Erfolgserlebnis im Gepäck. Der Olympia-Countdown läuft.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten