26.06.2016 20:25 Uhr

Noten: Draxler zaubert sich zum Stammspieler

Draxler war an zwei Treffern direkt beteiligt
Draxler war an zwei Treffern direkt beteiligt

Deutschland sichert sich mit einem einem unglaublich konzentrierten und offensiven Auftritt das Ticket für die nächste Runde. Gegen die Slowakei konnten vor allem der angeblich angeschlagene Jérôme Boateng und Götze-Ersatz Julian Draxler auftrumpfen. Die DFB-Kicker in der Einzelkritik.

Tor

Manuel Neuer: Immer da, wenn er gebraucht wird. Bekam in der ersten Halbzeit wenige Bälle auf sein Tor. Klärte zweimal super bei der zu kurz geratenen Rückgabe von Hector (38.) und dem Kopfball von Kucka (41.). In der zweiten Hälfte wurde der Welttorhüter dann praktisch gar nicht mehr gefordert. Neuer ist nun seit fünf Länderspielen in Folge ohne Gegentor - neuer Rekord! Note: 2,5

Abwehr

Jonas Hector: Der Kölner Verteidiger präsentierte sich in seiner vierten EM-Partie deutlich offensiver als in den vorangegangenen Spielen. Harmonierte gut im Zusammenspiel mit Draxler und brachte ein ums andere Mal den Ball gefährlich in die Mitte. In der Rückwärtsbewegung meist auf dem Posten. Erlaubte sich insgesamt einmal mehr nur wenige Fehler. Note: 3,0

Mats Hummels: Der Neu-Münchner überließ seinem baldigen Bayern-Kollegen Jérôme Boateng zumeist den Spielaufbau. Zeigte ansonsten einen unaufgeregten, souveränen Auftritt, fing früh gegnerische Angriffe ab und warf sich wenn es nötig ist auch mal in die Bälle herein. Tolle Kopfballvorlage für Draxler vor dem 3:0 in der 63. Minute. Note: 2,0

Jérôme Boateng (bis 72.): Und ob der fit ist! Boateng räumte mit seinem Volleytor in der achten Minute und seinem anschließenden Sprint zur Ersatzbank alle medialen Sorgen aus dem Weg. Der 27-Jährige zeigte keine Anzeichen von muskulären Schwierigkeiten, ging in der Abwehr gewohnt sicher zu Werke. In der Offensive stand er stellvertretend für die augenscheinlich von Trainer Löw auf den Weg gegebene Marschroute von diagonalen Pässen auf die aufgerückten Außenverteidiger. Vor allem Hector wurde von Boateng immer wieder in Szene gesetzt. Note: 1,5

Joshua Kimmich: Offensiv wie gegen Nordirland ein starkes Spiel, spulte unglaubliche Meter auf seiner rechten Seite ab. In der Abwehrrolle, die er im letzten deutschen Gruppenspiel so gut wie gar nicht bekleiden musste, wurde der Bayern-Youngster von Gegenspieler Weiss und später Hamšík allerdings häufig vor Probleme gestellt. Die beiden flinken, technisch versierten Slowaken konnten dem 21-Jährigen hin und wieder enteilen und für Gefahr sorgen. Note: 3,5

Benedikt Höwedes (ab 72.): Der Schalker zeigte nach seiner Einwechslung ein sicheres Passspiel. Fügte sich gut in die Zentrale ein und ließ in der Defensive zusammen mit Hummels in den letzten Minuten nichts mehr anbrennen. Ohne Note

Mittelfeld

Sami Khedira (bis 76.): Tauchte im Gegensatz zu Toni Kroos etwas unter im zentralen Mittelfeld. Unternahm einige wenige Schüsse aus der Distanz, präsentierte sich ansonsten mit einer Passquote von 93 Prozent als souveräner Ballverteiler. Im Zweikampf zeigte sich der Juve-Star allerdings eher schwach in dieser Partie. Wurde in der 76. Minute durch Bastian Schweinsteiger ersetzt, wohl auch wegen seiner Karten-Vorbelastung aus dem zweiten Gruppenspiel. Note: 4,0

Toni Kroos: Auch im ersten K.o.-Spiel war der ehemalige Bayern-Spieler Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel und verzeichnete als solcher die meisten Ballkontakte. Während er im ersten Durchgang immer wieder Ruhe in das ausgesprochen aggressive Auftreten der DFB-Elf brachte, sorgte er in Hälfte zwei durch seine bekannten Lupfer in die Mitte häufig für Gefahr im slowakischen Strafraum. Note: 2,0

Julian Draxler (bis 72.): Der Mann des Spiels. Während der Wolfsburger in den ersten Minuten noch etwas zu verspielt und mit dem Kopf durch die Wand agierte, steigerte sich sein Spiel spätestens mit der überragenden Vorarbeit für Gomez' zweiten Turniertreffer (43). Im Gegensatz zu Götze, den Draxler gegen die Slowakei ersetzte, wagte der Ex-Schalker deutlich häufiger das Eins-gegen-Eins. Bestach durch häufige Flügelwechsel und gute läuferische Leistung. Mit seinem Volleytreffer in der 63. Minute belohnte sich der Flügelspieler für seinen insgesamt tollen Auftritt. Empfahl sich für seinen nächsten Einsatz. Note: 1,0

Mesut Özil: Der Arsenal-Star wurde vor allem in der ersten Hälfte seinem unangefochtenen Status beim DFB-Trainer gerecht. Der 27-Jährige machte unglaublich viel Druck, zeigte sich sehr dynamisch. Hatte allerdings ähnlich wie Müller im Spiel gegen Nordirland Pech im Abschluss. Sein Elfmeter in Minute 13 wurde von Kozáčik stark pariert, war jedoch auch in dankbarer Höhe geschossen. In Hälfte zwei ließ Özil seinen Offensivdrang dann fast gänzlich vermissen. Note 3,0  

Thomas Müller: "Gemüllert" hat es leider auch heute nicht. Der Bayern-Spieler bleibt auch nach diesem Spiel auf seinen null Treffern bei einer Europameisterschaft hocken. Dabei war ihm der Wille im Spiel durchaus anzusehen, große Chancen hatte er gegen die Slowakei nicht. Blieb trotz allem cool und unterstützte die Mannschaft uneigennützig, wie beim klasse Abspiel auf Kroos kurz vor Spielende. Insgesamt kann Müller aber deutlich mehr. Note: 3,5

Lukas Podolski (ab 72.): Konnte nur wenige Akzente setzen in den letzten Minuten. Das war allerdings auch dem deutschen Spiel geschuldet, dass mit dem 3:0 im Rücken in der Schlussphase an Fahrt verlor. Ohne Note

Bastian Schweinsteiger (ab 76.): Der Kapitän kam zu seinem zweiten Einsatz. Nahm seine gewohnte Rolle im Mittelfeld schnell an und fuhr den Sieg mit der DFB-Elf nach Hause. Ohne Note

Sturm

Mario Gomez: Der Stürmer von Beşiktaş ackerte viel in vorderster Front, hatte jedoch gegen Abwehrturm Martin Škrtel einen schweren Stand. In der entscheidenden Situation konnte sich der frühere Münchener trotzdem gegen seine Bewacher durchsetzen, holte den Elfmeter heraus und erzielte das immens wichtige 2:0 (43). Gomez bleibt als einziger wirklicher Stürmer ein wichtiger Faktor für die DFB-Elf. Note: 2,5

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