24.06.2016 20:39 Uhr

CR7, na und? Kroaten voller Selbstvertrtauen

Mit viel Selbstvertrauen gehen die Kroaten ins Achtelfinale gegen Portugal
Mit viel Selbstvertrauen gehen die Kroaten ins Achtelfinale gegen Portugal

Cristiano Ronaldo? Danijel Subašić verdrehte die Augen. "Ach, es ist genug", sagte der Torwart der Kroaten, "immer wieder über ihn zu reden - ich mag nicht mehr. Ich sehe ihn ja andauernd im Fernsehen."

Damit aber nicht genug: Am Samstag erlebt der Keeper von AS Monaco den allgegenwärtigen Superstar der Portugiesen nicht nur live und in Farbe, sondern auch aus allernächsten Nähe. Im EM-Achtelfinale ist der dreimalige Weltfußballer aber - völlig ungewohnt - der Kleine.

Denn spätestens seit dem 2:1 gegen Titelverteidiger Spanien ist Kroatien mehr als nur ein Geheimfavorit. Und die Autobahn nach St. Denis zum Endspiel am 10. Juli im Stade de France scheint frei: Viertelfinale gegen Polen, Halbfinale gegen Belgien. Die Tageszeitung "Vecernji" list reihte bereits die "möglichen Gegner auf dem Weg ins Finale" auf.

Bei den "Feurigen" hält sich auch niemand mehr damit auf, die beste kroatische Nationalmannschaft seit 1998 kleinzureden. "Wir sind eins der besten Teams bei dieser EM", betonte Nikola Kalinić, Torschütze und Vorbereiter gegen Spanien, selbstbewusst: "Unser Mittelfeld ist eindeutig das stärkste hier."

Im Mittelfeld absolute Klasse

Luka Modrić vom Champions-League-Sieger Real Madrid, Ivan Rakitić von dessen Vorgänger FC Barcelona, Marcelo Brozović und Ivan Perišić von Inter Mailand, Milan Badelj vom AC Florenz - das spielstarke, taktisch intelligente Mittelfeld gehört zum Besten, was die EURO in Frankreich zu bieten hat. Zumal Modrić, der gegen Spanien mit Leistenproblemen fehlte, aller Voraussicht nach ebenso zur Verfügung steht wie Stürmer Mario Mandžukić (muskuläre Probleme). "Es sieht gut aus", sagte Trainer Ante Čačić am Freitagabend.

Selbst Ronaldo, der Portugal praktisch allein auf seinen Schultern in die K.o.-Runde schleppte, hat größten Respekt. "Kroatien hat eine super Mannschaft", sagte der EM-Rekordspieler, der mit zwei Toren und einer Vorlage beim 3:3 gegen Ungarn das Vorrundenaus verhindert hatte, "und mein Freund Luka führt sie an."

Bald eine Supermacht

Welcher der beiden Real-Stars weiterkommt, steht für die kroatischen Zeitungen außer Frage. "Kroatien hat alles, um eine Supermacht zu werden", urteilte "24 Sata" und gab damit die grenzenlose Euphorie in der Heimat wieder. 1998, als die Kroaten in Frankreich WM-Dritter wurden, seien sie "nur Šuker" gewesen - der damalige Torschützenkönig und heutige Verbandspräsident Davor Šuker habe alle anderen in den Schatten gestellt.

"Diese Generation hat eine große Chance, dass nicht Modrić ihr Gesicht wird, nicht Perišić, kein Einzelspieler, sondern dass sie als eine großartige Mannschaft in Erinnerung bleibt", schrieb "24 Sata". Zudem steckte die Zeitung Perišić in einer Foto-Montage in einen Superman-Dress. Der ehemalige Dortmunder und Wolfsburger sei "ein wichtiger Mann für den Abriss Portugals. Der Mann, den Barcelona, Manchester United, Chelsea und PSG jagen, hat den Führern der größten Klubs der Welt mit seiner Fußballkunst die Augen geöffnet."

Obwohl gegen Portugal in bislang drei Duellen noch kein Sieg gelang, kommt der Gegner mit dem prominentesten EM-Spieler gerade recht. "Vielleicht ist es sogar besser als ein kleines Team, das sich nur hinten rein stellt", meinte Subašić. Und mit Blick auf die Statistik fügte der Torhüter an: "Wir hatten auch noch nie gegen Spanien gewonnen."

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