29.04.2016 14:05 Uhr

Admira Wacker erhält keine Lizenz

Der Senat 5 der österreichischen Bundesliga hat Admira Wacker in erster Instanz die Lizenz für die kommende Oberhaus-Saison verweigert. Keine Zulassung für die Spielzeit 2016/2017 gab es am Freitag aus finanziellen Gründen vorerst auch in der Ersten Liga für Austria Lustenau und Austria Klagenfurt.

Gegen diese Entscheidung können die betroffenen Vereine bis 9. Mai beim Protestkomitee schriftlich Einspruch erheben. Die Entscheidung des Lizenz-Protestkomitees wird bis spätestens 14. Mai getroffen.

Damit ist dann der Instanzenweg innerhalb der Bundesliga abgeschlossen, es kann aber noch innerhalb von sieben Tagen eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht eingebracht werden. Eine etwaig notwendige Entscheidung würde dann aufgrund der UEFA-Frist bis 31. Mai getroffen.

Während in der Bundesliga mit RB Salzburg, Rapid, Austria, Sturm Graz, WAC, Mattersburg, Altach und Grödig acht Vereine die Lizenz ohne Auflage bekamen, erhielt die SV Ried eine bestehende Finanz-Auflage mit quartalsmäßiger Übermittelung eines Reorganisationsprüferberichts.

"Wir hatten bei der Abgabe der Lizenzunterlagen Mitte März nur mehr das Problem, dass wir keinen Hauptsponsor für die kommende Saison vorweisen konnten. Auch diese Hürde haben wir jetzt aber genommen", gaben die Innviertler jedoch in einer Vereinsaussendung Entwarnung.

Admira Wacker möchte die Nachfrist nutzen

Admira Wacker begründete die Lizenzverweigerung in einer offiziellen Medienmitteilung so: "Wie vom Senat 5 gefordert, hat Admira alternative Finanzierungsmaßnahmen als Sicherheit nachgereicht, die vom Wirtschaftsprüfer bestätigt und nachgewiesen wurden."

"Zu erwähnen ist, dass trotz deutlicher Überdeckung des Budgets diese Finanzierungsmaßnahmen vom Senat 5 gefordert wurden. Die Bonität einer dieser zusätzlichen Finanzierungsmaßnahmen wurde vom Senat 5 als nicht ausreichend angesehen und daher die Lizenz verweigert."

Die Südstädter wollen nun "in der Nachfrist die gewünschten und benötigten Unterlagen dementsprechend nachweisen, um die Lizenz in der zweiten Instanz zu erlangen."

Erste Liga: Keine Lizenz für Austria Lustenau und Austria Klagenfurt

In der Ersten Liga erhielten mit dem LASK, SKN St. Pölten, Wacker Innsbruck, FC Liefering und dem Floridsdorfer AC nur fünf Vereine die Lizenz ohne Auflagen. Der SC Wiener Neustadt muss als Finanz-Auflage eine Überarbeitung des Budgets bzw. des Liquiditätsplans im Herbst 2016 nachweisen und der Kapfenberger SV 1919 hat als bestehende Finanz-Auflage einen quartalsmäßigen Reorganisationsprüferbericht vorzulegen.

Austria Lustenau und Austria Klagenfurt wurden jedoch aus "finanziellen Gründen" die Lizenz verweigert, dazu ist Austria Salzburg durch die Insolvenz zum Zwangsabstieg verurteilt.

Bei Austria Klagenfurt bezeichnete Vereinspräsident Peter Svetits die Lizenzverweigerung als "ungerechtfertigt". Ob Protest eingelegt wird, dazu wollte er sich nicht festlegen. "Ich muss überdenken, wie es in Zukunft weitergeht. Ob es in dieser Form Sinn macht. Wenn nicht, werden wir eben in der Regionalliga weiterspielen."

Laut Svetits spießt es sich daran, dass ein Sponsor zehn Mal je 50.000 Euro überweisen wolle. Die Liga verlange aber eine Bankgarantie für den gesamten Betrag, diese Belastung könne der betreffende Geldgeber nicht auf einmal stemmen. Außerdem sei als Grund angeführt worden, dass die Klagenfurter bis zum 31. März einem Mitarbeiter 500 Euro Lohn schuldeten. Dieser Betrag sei im April beglichen worden, sagte Svetits und sprach von einem "reinen Willkürakt". Auch Schulden beim Finanzamt seien bereits beglichen worden.

Bei Austria Lustenau zeigte sich Vereinsboss Hubert Nagel aufgrund der nicht erteilten Spielgenehmigung "einigermaßen überrascht". Man sei sich der finanziellen Probleme durchaus bewusst. "Aber wir werden die Lizenz bekommen. Wir sind in der Lage und haben die Kraft, das wieder in Ordnung zu bringen", betonte der Vorarlberger.

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer hielt in einer Stellungnahme dennoch fest: "Besonders positiv hervorzuheben ist, dass es dieses Mal keine Auflagen betreffend Infrastruktur gibt. Das zeigt, dass die von der Österreichischen Bundesliga ausgerufene Infrastruktur-Offensive und die zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen der Vereine Früchte tragen."

Vienna darf (vorerst) nicht rauf, Hartberg ist verwundert

Von den aufstiegsambitionierten Vereinen aus der Regionalliga bekamen der SV Horn, der FC Blau Weiß Linz und die WSG Wattens in erster Instanz die Lizenz. Die Anträge der Vienna und von TSV Hartberg wurden hingegen aus finanziellen Gründen vorerst verweigert, jener von Ritzing gleich ganz zurückgewiesen.

Der TSV Hartberg zeigt sich über die Ablehnung verwundert und betont ein Budget in der Höhe von 1,3 Millionen Euro abgegeben zu haben: "Es stellt sich jedoch sehr wohl die Frage, ob es Ziel der Bundesliga ist, Vereine zu haben, die ein überhöhtes Budget vorlegen und damit Schiffbruch erleiden."

Mehr dazu:
>> Ebenbauer: Liga verträgt keine 20 Profivereine

red

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