25.03.2016 09:45 Uhr

Erst blauer Brief jetzt Rückkehr ins Team

Guido Burgstaller feiert ein Comeback im ÖFB-Team
Guido Burgstaller feiert ein Comeback im ÖFB-Team

Im Sommer 2014 schien die Karriere des Guido Burgstaller auf einem Höhepunkt angekommen. Nach starken Leistungen in der Ersten Liga beim FC Kärnten sowie beim SC Wiener Neustadt und dem folgenden Bundesliga-Aufstieg mit den Niederösterreichern hatte er sich beim SK Rapid auch international in die Auslage gespielt: Der Kärntner war mit einem lukrativen Wechsel zu Cardiff City belohnt worden.

Doch beim Absteiger aus der englischen Premier League lief es für den Neuzugang nie nach Wunsch. Der "blaue Brief" und der Abschied zum 1. FC Nürnberg waren die Folge. Dort machte er mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Nach elf Saisontreffern in der zweiten deutschen Bundesliga gelang "Burgknaller" nun die Rückkehr ins österreichische Nationalteam.

Deshalb überwiegen aktuell "Freude und Stolz". Ein Einsatz in den Länderspielen am Samstag (ab 17:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Albanien und am Dienstag (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen die Türkei jeweils im Wiener Ernst Happel-Stadion würde den Erfolgslauf des 26-Jährigen vorerst krönen.

"Ich freue mich einfach, dass ich wieder Fußball spielen darf"

"Es läuft bei mir sehr gut. Ich fühle mich wohl und das ganze Umfeld in Nürnberg passt. Aber einen Lauf kann man oft auch nicht erklären. Ich freue mich einfach, dass ich wieder Fußball spielen kann", beschrieb Burgstaller beim letzten ÖFB-Medientermin in Stegersbach seine momentane Hochform.

Dabei schien seine Karriere vor zwei Jahren noch vor einem Scherbenhaufen zu stehen. Cardiff City hatte sich am 23. Mai 2014 mit einem Vertrag bis 2017 die Dienste des Rapid-Wirbelwinds gesichert. Trainer Ole Gunnar Solskjær, einst legendärer Torjäger bei Manchester United, hatte sich persönlich für die Verpflichtung des österreichischen Nationalspielers eingesetzt.

Elf Saisontore in der Bundesliga-Saison 2013/14 sowie starke Auftritte in der Europa League waren das Sprungbrett für den Wechsel von Wien-Hütteldorf nach Wales gewesen.
>> Die Leistungsbilanz in der Vereinskarriere von Guido Burgstaller im Überblick

Doch Solskjær wurde im September 2014 entlassen und unter dessen Nachfolger Scott Young gab es für den ÖFB-Legionär keine Zukunft mehr. "Es war ein schwieriges halbes Jahr in Cardiff. Nach dem Trainerwechsel bin ich mit einigen anderen Spielern zur U23 degradiert worden. Wir haben den 'Brief' bekommen und es war klar, dass ein Vereinswechsel im Winter her muss, weil es dort keine Zukunft gibt."

Vielseitigkeit in der Offensive als große Stärke

Ende Jänner 2015 fand sich mit dem 1. FC Nürnberg ein neuer Arbeitgeber, der auf Burgstaller setzte. Dies zahlte sich aus. Im Moment ist der "Club" in der zweiten deutschen Bundesliga voll im Aufstiegsrennen. 17 Spiele ohne Niederlage und zuletzt ein 3:1-Sieg gegen RB Leipzig mit einem Treffer des bei den Franken enorm geschätzten Österreichers sind der beste Beweis.

Die 40.860 Zuschauer zuletzt gegen den Spitzenreiter sind für ihn auch die größte Diskrepanz zwischen der zweiten deutschen Liga und dem Oberhaus in Österreich. "Natürlich ist es ein Unterschied. Es ist cool in solchen Stadion vor so vielen Fans zu spielen." Bist Du jetzt als Legionär ein besserer Spieler Guido? "Ich denke schon, dass mir der Wechsel ins Ausland gut getan hat. Physisch und vom Laufvermögen her wird man mehr gefordert", meinte Burgstaller auf Nachfrage von weltfussball.

Von den Fans in Nürnberg wurde er zum "Cluberer" der ersten Saisonhälfte gewählt, aber damit soll noch lange nicht Schluss sein. "Mein Vertrag läuft noch bis 2017. Die Meisterschaft heuer ist noch nicht zu Ende. Ich habe mit Nürnberg noch was vor. Ich will jetzt bis Saisonende meine Leistungen bringen und dann schauen wir, was im Sommer passiert." Ein Aufstieg in die erste deutsche Bundesliga reizt.

In den nächsten Tagen gilt seine Konzentration aber der Nationalmannschaft. Dort will er sich bei Teamchef Marcel Koller aufdrängen. "Ich bin wirklich froh, dass ich wieder hier sein darf. Das ist eine Supertruppe und man probiert sich natürlich im Training zu empfehlen. Ich bin in der Offensive auf mehreren Positionen einsetzbar. Am Flügel oder als hängende Spitze, vielleicht ist das ja meine Chance."

Für den an Zahnproblemen leidenden Marcel Sabitzer war Burgstaller in den ÖFB-Teamkader nachnominiert worden und ist vom Zustand der Mannschaft beeindruckt. Seit seiner bisher letzten Nominierung vor zwei Jahren habe sich einiges geändert. "Man merkt schon, dass die Mannschaft sehr eingespielt ist, dass etwas entstanden ist und ein gewisses Selbstvertrauen da ist."

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ct

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