15.03.2016 14:25 Uhr

Verlängerung: Koller bleibt Teamchef

Marcel Koller gab seine Verlängerung mit dem ÖFB bekannt
Marcel Koller gab seine Verlängerung mit dem ÖFB bekannt

Marcel Koller bleibt Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft. Im Zuge der Kaderpräsentation für die Testspiele gegen Albanien und Türkei wurde die Botschaft verkündet, die österreichische Fußballfans jubeln lässt. "Wir haben mit dem Betreuerteam und mit den Spielern etwas geschaffen. Da gibt es keinen Grund auseinander zu gehen", meinte Koller.

Der Vertrag des Schweizers gilt bis zum Ende der kommenden WM-Qualifikation. Wenn Österreich 2018 zur Endrunde nach Russland fährt, verlängert sich der Vertrag automatisch bis nach dem Turnier.

Dem sichtlich erleichterten ÖFB-Präsident Leo Windtner fiel ein Stein von Herzen. "Die Verhandlungen waren kein Kinderkaffeekränzchen. Wir haben mit Dino Lamberti (der Berater von Marcel Koller, Anm.) harte Verhandlungen geführt, es ist aber ein fairer Kompromiss gefunden worden", meinte Windtner.

Der ÖFB lässt sich die Verlängerung einiges kosten. "Geld spielt immer eine Rolle", gab Koller zu. Viel wichtiger war dem Schweizer aber, dass das Drumherum passt. "Ein Marcel Koller legt Wert darauf, dass sich die Rahmenbedingungen nicht verschlechtern", erklärte Windtner.

Übersetzt heißt das, dass der Teamplayer Koller die weitere Zusammenarbeit mit seinem Betreuerstab sicherstellte. Vom Koch bis zum Sportpsychologen, Koller baut auf seinen Stab.

Optimaler Zeitpunkt

"Es freut mich, dass es uns gelungen ist, so zeitig fertig zu werden", strahlte ÖFB-Generaldirektor Gigi Ludwig. Der Zeitpunkt der Verlängerung ist deswegen nicht unerheblich, weil somit die EURO ohne Störgeräusche ablaufen kann. Die Frage "bleibt er, oder geht er?" hätte während des Turniers für Unruhe sorgen können.

"Ja, wir wollen die Vorbereitung in eine klare Perspektive bringen", sprach Windtner. "Es ist sicher gut, wenn man vorher weiß, wie es weiter geht. Von der Journalistenseite wäre sicher die eine oder andere Frage gekommen. Das ersparen wir uns jetzt", so Koller.

"Ihn für zwei Jahre zu verlängern ist für beide Seiten das Beste", meinte Ludwig nach der Pressekonferenz. "Man kann ihn nicht sieben Jahre haben, wenn er das nicht will."

Kein Druck

weltfussball wollte von Koller wissen, was denn den Unterschied zur letzten Verlängerung ausmachte. "Dieses Mal war der Druck der Öffentlichkeit nicht da. Es war jetzt einfach eine gute Zeit, wir konnten in Ruhe Gespräche führen."

Ausschlaggebend für den neuen Vertrag war die Perspektive:. "Wir sind nicht überaltert. Es ist schwierig zu sagen, wo es hingehen kann." Zusätzlich zum starken Stamm, der sicher noch ein paar Jahre auf höchstem Niveau spielen kann, drängen immer wieder junge Talente nach. So wie etwa jetzt Alessandro Schöpf.

Ein Florian Grillitsch, bei dem sich sämtliche Vorgänger von Koller alle Finger abgeschleckt hätten, wird etwa (noch) gar nicht berücksichtigt. Es kommt von unten genug vielversprechendes Material nach.

Die Zielsetzung von Koller scheint greifbar: "Mein Wunsch ist jedenfalls, dass wir in der FIFA-Rangliste einstellig werden". Darauf fehlt im Moment nicht viel. Österreich liegt auf dem zehnten Platz. In Wahrheit geht es aber um weit mehr. Um wieviel, lässt sich noch gar nicht abschätzen.

Mehr dazu:
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>> Der Kader für die Testspiele: Schöpf ist dabei, Grillitsch nicht

Johannes Sturm

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