22.01.2016 09:37 Uhr

Leitgeb wird Teamkarriere mit EM beenden

Christoph Leitgeb hält bei bislang 41 Einsätzen im österreichischen Nationalteam
Christoph Leitgeb hält bei bislang 41 Einsätzen im österreichischen Nationalteam

Christoph Leitgeb wird seine Länderspielkarriere voraussichtlich im kommenden Sommer beenden. Das bestätigte der 30-Jährige im Trainingslager von RB Salzburg in der Türkei.

"Nach der EM werde ich im Nationalteam so oder so aufhören", erklärte Leitgeb. Der Mittelfeldspieler laboriert derzeit einmal mehr an einer Knieverletzung und fällt ausgerechnet während der Wintervorbereitung unter Neo-Salzburg-Trainer Óscar García aus.

Leitgeb hofft eine baldige Rückkehr in den Trainingsbetrieb. Immerhin gilt es sich für seine persönlich zweite EM-Teilnahme nach 2008 zu empfehlen. An einen gänzlichen Abschied vom Fußball denkt der 41-fache ÖFB-Internationale allerdings noch nicht: "Das Wichtigste ist aber, dass wir das Knie so hinbekommen, dass ich noch zwei oder drei Jahre kicken kann."

Knochenödem im Knie zwingt zu erneuter Pause

Aktuell zwingt jedoch ein Knochenödem im Knie zu einer erneuten Pause. "Die EM ist mein großes Ziel, aber es wird natürlich immer schwieriger, solange ich verletzt bin. Die Zeit wird immer kürzer", sagte Leitgeb.

Wegen seiner Knieprobleme hatte der Steirer schon im Frühjahr 2015 nur fünf Pflichtspiele bestritten. "Die Probleme haben letzten Jänner angefangen und sich das ganze Jahr durchgezogen", resümierte Leitgeb.

Diese Saison konnte er nur in sieben Partien mitwirken, im September wurde ein Meniskuseingriff vorgenommen. Nachdem es im Herbstfinish auf dem Weg zurück bereits wieder sehr gut ausgesehen hatte, traten während des Heimprogramms wieder leichte Probleme auf. Eine MRI-Untersuchung zum Trainingsstart brachte dann Klarheit.

"Es ist mental nicht einfach, aber ich bin nach wie vor klar im Kopf und positiv"

"Es ist natürlich mental nicht einfach, ich bin aber nach wie vor klar im Kopf und positiv", denkt Leitgeb nicht ans Aufgeben. Er hofft vielmehr darauf, dass die Infusionen ansprechen, ihm eine baldige Rückkehr ermöglichen und die Einheiten am Ergometer bald der Vergangenheit angehören. "Ich mache mir aber keinen Zeitdruck, weil das bringt nichts und dann wird es vielleicht noch schlimmer", will Leitgeb nichts überstürzen. Einige Wochen Pause stehen ihm auf jeden Fall noch bevor.

Zugute kommt ihm, dass er bei den "Bullen" eine fixe Größe ist, alle genau wissen, was er kann. 204 Mal hat er in neun Saisonen für Salzburg in der Bundesliga gespielt. Auch bei ÖFB-Teamchef Marcel Koller, mit dem er im Urlaub telefonierte, steht der zentrale Mittelfeldspieler hoch im Kurs.

"Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass er zu Spielern hält, auch wenn es nicht so läuft. Es ist schön, dass das so ist. Aber trotzdem ist es so, dass ich im letzten Jahr nur wenig Spiele gemacht habe, deshalb muss ich schauen, dass ich fit werde und sich das ändert", so Leitgeb. Ein EM-Platz würde damit wohl einhergehen. "Ich rechne damit, dass ich im erweiterten Kader bin, wenn ich bei Salzburg zu meinen Einsätzen komme."

"Für eine große Liga ist es schon zu spät"

Sein bisher letzter Teameinsatz beim 1:0-Heimerfolg gegen Russland am 15. November 2014 machte natürlich Lust auf die Europameisterschaft 2016 in Frankreich, wo Ungarn, Portugal und Island als ÖFB-Gegner warten. "So viel Selbstvertrauen haben wir schon, dass wir da die Gruppenphase überstehen können", blickt Leitgeb optimistisch nach vorne.

Bei Salzburg steht der Mittelfeld-Routinier noch bis Sommer 2017 unter Vertrag, der Verein hat zudem eine einjährige Option. Den Traum vom Wechsel ins Ausland hat Leitgeb abgehakt. "Für eine große Liga ist es schon zu spät, ich würde meine Karriere am liebsten bei Salzburg oder vielleicht bei Sturm, wenn es geht, beenden."

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red/apa

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