Liga-Toptorjäger Dario Lezcano schießt seinen FCL vor 4.526 Zuschauern im Cornaredo in Lugano zum 1:0-Auswärtssieg. Zu sagen, dass der Sieg äusserst glücklich ist, wäre untertrieben.

Die Luganesi fanden bei 31 Grad Celsius deutlich besser ins Spiel. Bereits nach neun Minuten konnte Lombardi das erste Mal alleine auf Zibung losziehen. Es war der Auftakt zu vielen Lugano-Chancen, doch scheiterten die Aufsteiger zu oft an sich selbst. 65 Prozent Ballbesitz für die Tessiner sprachen eine deutliche Sprache, es fehlte bloss das Tor.

Lugano drückt, Luzern trifft

So griff das alte Fußball-Sprichwort ein weiteres Mal: Wer sie vorne nicht macht, wir kennen es alle. Kurz nach der Pause, in welcher Luzern-Trainer Markus Babbel die richtigen Worte gefunden zu haben schien, durfte Jantscher unbedrängt auf Kollege Lezcano flanken, der mit einem platzierten Kopfball Russo bezwingen konnte. Das war es allerdings auch schon wieder mit den Luzerner Offensivbemühungen. Die Innerschweizer standen fortan mit 10 Männern hinter dem Ball und mischten kräftig Beton an. Lugano, angeführt vom starken Mattia Bottani, fand jedoch immer wieder ein Weg durch die enge Defensive des FCL, schien jedoch das Visier heute nicht richtig eingestellt zu haben und versagten mehrmals aus aussichtsreichen Positionen.

Der Ausgleich wäre hochverdient gewesen, doch im Fußball gibt es für Sympathie und kämpferische Leistungen keine Punkte. Dies kriegte der Aufsteiger heute deutlich zu spüren. Luzern wird sich bewusst sein, dass nicht jedes Spiel so für sie laufen wird. Doch es spricht für die Mannschaft von Trainer Markus Babbel, auch solche Spiele gewinnen zu können. Einziger Wermutstropfen sind die gelben Karten von Hekuran Kryeziu und Jakob Jantscher, die beide im Heimspiel gegen die formstarken Stadtzürcher Grasshoppers gesperrt fehlen werden. Lugano reist nächsten Sonntag ins Wallis ins Tessin, ob die Fussballgöttin dann mehr Gnade mit den Bianconeri zeigt?

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Super League

Lionel Baumgartner