Mit 4:3 entschied der FC Zürich das 242. Limmat-Derby im Letzigrund gegen die Grasshoppers für sich. Sechs Tore fielen schon in der ersten Halbzeit, bevor Chermiti in der 73. Minute zur Entscheidung traf.

Nach einer einminütigen Nachspielzeit pfiff Adrien Jaccottet vor 11.967 zur Halbzeitpause, die für einmal alle Beteiligten nötig hatten. Was war das auch für ein heiteres Toreschießen im ersten Abschnitt! Ohne jegliche taktische Zwänge stiegen die beiden Mannschaften ins letzte Saisonspiel und so begann der Härtetest für die Tornetze bereits in der 3. Minute. Ravet fand auf der rechten Seite etwas Raum vor und hämmerte seinen ersten Schuss gleich unter die Latte zum 1:0. Die Führung hielt jedoch nur gerade zehn Minuten, Christian Schneuwly staubte nach einer missglückten Abwehr von GC-Keeper Vaso Vasic zum Ausgleich ab.

Drei Distanztore der Grasshoppers

Damit kam das Derby erst so richtig ins Rollen. Zwei Zeigerumdrehungen später legte sich Caio das Leder 30 Meter vor dem Tor zurecht und versenkte es mit einem sehenswerten Schuss in der rechten Torecke. Zeit zum Verschnaufen blieb den angereisten Zuschauern nicht viel. Amine Chermiti glich das Geschehen nach einem Corner bald wieder zum 2:2 aus, und in der 29. Minute brachte Armando Sadiku seine Farben erstmals in Führung. Vorausgegangen war ein genialer Pass von Chermiti in die Schnittstelle. Noch war jedoch nicht Schluss mit dem Torfestival. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte versuchte es Ravet noch einmal aus der Distanz und traf auch bei diesem Versuch haargenau.

Chermiti trifft zur Entscheidung

Die turbulente erste Halbzeit machte Lust auf mehr. Und das bekam das Publikum auch nach der Pause geboten. Die Grasshoppers rissen das Zepter an sich und erarbeiteten sich einige gefährliche Szenen, angeführt vom bärenstarken Yoric Ravet. Vielleicht war es am Schluss fast etwas zu viel der Offensive aufseiten von GC, denn auch der FCZ blieb dran und kam in der 73. Minute zu einer guten Kontergelegenheit. Der eingewechselte Yacine Chikhaoui spielte sich herrlich durch und legte dann quer für Chermiti, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Es sollte die Entscheidung in diesem Thriller sein. Fünf Minuten vor Schluss hatten die aufopfernd kämpfenden Grasshoppers dann auch noch Pech, als Ravet nur den Pfosten traf. Die rote Karte gegen Anatole Ngamukol nach Spielende wegen einer Tätlichkeit verkam zur Randnotiz.

Mit dem fünften Derbysieg in dieser Saison schreibt der FC Zürich Geschichte und rückt am letzten Spieltag noch auf den dritten Rang vor. Zudem kann das Team von Urs Meier die seit dem letzten Oktober andauernde Durststrecke ohne Heimsieg beenden. Die Grasshoppers schlossen die Saison auf Rang acht ab, und verabschieden sich nach vier Spielen der Ungeschlagenheit mit einer Niederlage in die Sommerpause.

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Stefan Hürst