24.05.2015 20:08 Uhr

Salzburgs ungefährdete Titelverteidigung

Stets viele Tore bei Salzburg-Spielen
Stets viele Tore bei Salzburg-Spielen

Seit Sonntag ist offiziell, was schon vor Saisonbeginn festzustehen schien: Salzburg krönte sich mit einem 3:0-Heimsieg über den WAC zum österreichischen Champion, schaffte damit die erfolgreiche Titelverteidigung und ließ praktisch nie echte Zweifel an der sechsten Meisterwürde in der Red-Bull-Ära aufkommen.

Vor allem in der Anfangsphase der laufenden Spielzeit stellten die Mozartstädter unter Beweis, wer das dominante Team der heimischen Bundesliga ist: Nach den ersten sechs Runden stand die Bilanz bei sechs Siegen und einem Torverhältnis von 29:1.

Dann aber folgte der unrühmliche Abgang von Sadio Mane zu Southampton sowie das Aus im Champions-League-Play-off gegen Malmö, und plötzlich war es um den Salzburger Spielwitz geschehen. Nach vier Niederlagen und einem Remis in fünf aufeinanderfolgenden Pflichtspielen lag man auf einmal vier Runden lang hinter dem WAC nur auf Platz zwei.

Die Spitzenposition wurde am zwölften Spieltag wieder zurückerobert - an die Leistungen vor dem Verpassen der Königsklasse und an die Darbietungen der Rekorde brechenden Vorsaison vermochten die Salzburger aber nur noch selten anzuschließen.

Das spektakuläre Angriffspressing, das die Bullen in der Spielzeit 2013/14 ausgezeichnet hatte, ging immer öfter nach hinten los, weshalb Trainer Adi Hütter im Herbst vom bedingungslosen Offensiv-Fußball leicht abging, seiner Mannschaft mehr Stabilität verordnete und damit zumeist die gewünschten Resultate einfuhr. Der Glanz der vorangegangenen Monate war aber zumindest auf nationaler Ebene dahin.

Aderlass im Winter

Dies lag jedoch auch daran, dass der Klub nach Mane noch zwei weitere Leistungsträger verlor. Im Winter wurden Kevin Kampl an Borussia Dortmund und Alan an den chinesischen Klub Guangzhou verkauft. Dies brachte zwar insgesamt fast 40 Millionen Euro an Einnahmen, bedeutete jedoch einen nicht kompensierbaren Qualitätsverlust.

Dazu gesellten sich auch noch Probleme in der Defensive, weil Andre Ramalho in ein hartnäckiges Formtief rutschte, Franz Schiemer im Winter seine Karriere beendete und Rodnei im Jänner an den Partnerclub in Leipzig abgegeben wurde. Die Folge war fehlende Stabilität im Abwehrbereich, wie insgesamt 41 Gegentore in der Liga beweisen - zu viele für den Geschmack des scheidenden Sportdirektors Ralf Rangnick, der die Defensivmängel vor einigen Wochen öffentlich anprangerte.

Die Aussagen des Deutschen, gepaart mit Berichten in deutschen Medien über mögliche Nachfolge-Kandidaten für Adi Hütter, sorgten zuletzt für Gerüchte über eine Ablöse des Trainers, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Roger Schmidt gleich in seiner ersten Saison bei Salzburg Meister wurde.

CL-Traum - der nächste Anlauf

Im Zusammenhang mit den Spekulationen über seine Zukunft gab sich Hütter aber gelassen und verwies auf seinen bis 2016 laufenden Vertrag, den er erfüllen möchte. In diesem Fall hätte der Vorarlberger im Sommer die historische Chance, den Verein erstmals seit der Übernahme durch Red Bull in die Champions League zu führen und damit den sehnlichen Wunsch von Klub-Mäzen Dietrich Mateschitz zu erfüllen.

Bisher gelangen den Bullen auf internationalem Parkett in der Red-Bull-Ära nur Achtungserfolge in der Europa League, so auch in dieser Saison, als man die Gruppenphase mit 16 von 18 möglichen Punkten auf Platz eins abschloss. Im Sechzehntelfinale waren die Salzburger dann aber gegen Villarreal mit einem Gesamtscore von 2:5 chancenlos.

Mehr dazu:
>> Ehrentafel der österreichischen Meister 

apa

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