05.03.2015 11:32 Uhr

VfB darf Doping-Akten nicht einsehen

Der VfB Stuttgart sieht sich mit dem Vorwurf des Dopings in der Vergangenheit konfrontiert
Der VfB Stuttgart sieht sich mit dem Vorwurf des Dopings in der Vergangenheit konfrontiert

Der VfB Stuttgart hat sich vergeblich darum bemüht, nach den Doping-Vorwürfen Einsicht in die Akten zu bekommen. Diese bleiben bis zur vollständigen Aufarbeitung unter Verschluss.

"Zu meinem tiefen Bedauern ist es der Kommission nicht möglich, der Öffentlichkeit oder auch nur den betroffenen Fußballvereinen sowie dem BDR (Bund Deutscher Radfahrer) das Gutachten und die zugrundeliegenden Unterlagen vor der Veröffentlichung im Abschlussbericht zugänglich zu machen", hieß es in einem vom Bundesligisten veröffentlichten Antwortschreiben Letizia Paolis, der Vorsitzenden der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin. Paoli schreibt weiter: "Die Kommission steht in der Verantwortung, angesichts der Schwere der Vorwürfe nun mit größter Sorgfalt vorzugehen und die Akten wie auch die eingetretene Situation zu analysieren. Dies wird in den nächsten Tagen und Wochen geschehen."

Der VfB hatte sich zuvor mit einer entsprechenden Bitte an Paoli gewandt. Seit Montag sehen sich die Stuttgarter und der SC Freiburg mit dem Vorwurf konfrontiert, Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre Anabolika bestellt zu haben. Kommissionsmitglied Andreas Singler hatte die Mitteilung ohne Zustimmung seiner Wissenschaftlerkollegen aus dem Gremium veröffentlicht. Über dessen angebotenen Rücktritt wird laut Paoli in den kommenden Wochen entschieden.

Paoli hatte sich unmittelbar danach von der Mitteilung distanziert. Inhaltlich seien die Anschuldigungen aber "nach meiner Kenntnis durch die Akten belegt", schrieb sie in der ersten Reaktion.

Beim VfB Stuttgart entschuldigte sich Paoli in ihrem Brief: "Ich nenne das gerade auch deswegen unverantwortlich, weil das mediale Interesse und die damit verbundenen Spekulationen gerade im Fall des SC Freiburg und VfB Stuttgart, die auf dem 17. respektive 18. Tabellenplatz stehen, deren Konzentration und Mobilisierung aller Kräfte zum Bundesligaklassenerhalt sicher nicht zuträglich sind."

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dpa/sid

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