28.02.2015 13:40 Uhr

Derby-Zeit im Berner Oberland

In der Stockhorn-Arena sind am Sonntag die Young Boys beim FC Thun zu Gast. Das Derby ist eine hochstehende Angelegenheit, YB braucht gegen den Vierten ein positives Resultat, um an Basel dran zu bleiben.

Das bekannteste Derby der Super League mag das Duell der Zürcher Klubs sein, doch das spannendste findet ohne Zweifel im Kanton Bern statt. Wenn der Stadtklub mit dem Landklub die Klingen kreuzt, ist es meist ein Duell auf Augenhöhe, so auch diesen Sonntag. Wie oft sind die Young Boys zwar etwas besser platziert, doch die Thuner halten sich mit viel bescheidnerem Budget ganz gut in der Tabelle. Dass in der Stockhorn-Arena der Vierte auf den Zweiten trifft ist, stellt dem Berner Fußball ein gutes Zeugnis aus. Doch nicht nur wegen der Rivalität geht es im Berner Oberland um viel. Die Young Boys riechen plötzlich wieder eine Chance im Titelkampf und wollen an dieser mit weiteren Siegen festhalten. Für die Thuner geht es darum, den vierten Platz gegen St. Gallen abzusichern und wenn möglich die Lücke zum FCZ zu schließen.

Unsichere Zeiten in Thun

Auch wenn der FC Thun einmal mehr mit geringem Budget im sportlichen Bereich hervorragend dasteht (EL-Qualifikationsplatz zurzeit), hängt über dem Berner Oberland weiterhin ein riesiges Damoklesschwert. Die Zukunft der Thuner in der Super League liegt in den Sternen, die finanzielle Lage ist beinahe aussichtslos. Am 2. März müssen die Eingaben für die neue Lizenz getätigt werden. Den Spielern bleibt nichts anders übrig, als trotz der brisanten Lage weiterhin mit positiven Resultaten für ihren Verein zu werben. Letztes Wochenende zeigten die Berner Oberländer beim 1:1 in Vaduz eine mässige Leistung, doch gegen den Kantonsrivalen sollte es zumindest an der nötigen Motivation nicht fehlen. Die Verletztenliste ist aber weiterhin lang: Nicolas Schindelholz, Lotem Zino, Elvedin Causi, Enrico Schirinzi und Thomas Reimann fallen allesamt aus, zudem ist Nelson Ferreira gesperrt.

Volle Konzentration auf die Super League

Mit dem 4:2-Heimsieg gegen den FC Basel am letzten Sonntag brachten die Young Boys einen Hauch Spannung in den Titelkampf zurück. Seither stellt sich die Frage, ob der Exploit ein kurzes Aufbäumen war oder die Berner tatsächlich wieder eine Rolle an der Tabellenspitze spielen können. Am letzten Donnerstag verabschiedeten sich die Hauptstädter mit einer 1:3-Niederlage gegen Everton von der diesjährigen Europa-League-Kampagne. Das Gesamtscore von 2:7 zeigte zwar überdeutlich die Grenzen auf, doch die Berner können sich dafür ab sofort voll auf die Liga konzentrieren. Dies könnte ein Vorteil gegenüber Basel sein, das noch auf drei Hochzeiten tanzt. Gegen den Kantonsrivalen fehlen den Young Boys die gesperrten Guillaume Hoarau und Milan Vilotic.

Die Berner Derbys gehen sind oft eine enge Angelegenheit, dennoch liegt der letzte Sieg des FC Thun nun schon über ein Jahr zurück. Die letzten beiden Spiele in der Stockhorn-Arena gingen an die Young Boys. Eine Serie, die der FCT am Sonntag nur allzu gerne wieder beenden würde.

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Stefan Hürst

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