30.01.2015 10:49 Uhr

Rapid trauert um Walter Glechner

Ex-Rapid-Kapitän Walter Glechner starb kurz vor seinem 76. Geburtstag
Ex-Rapid-Kapitän Walter Glechner starb kurz vor seinem 76. Geburtstag

Der SK Rapid trauert um Walter Glechner. Der ehemalige Verteidiger des Rekordmeisters, von 1965 bis 1970 auch Kapitän der Grün-Weißen, verstarb am frühen Donnerstagnachmittag im 76. Lebensjahr.

Glechner kam bereits als Zehnjähriger zu Rapid und brachte es dann als Profi für die erste Mannschaft auf 334 Pflichtspiele, in denen er 13 Treffer erzielen konnte. Vier Mal (1960, 1964, 1967 sowie 1968) wurde er mit den Hütteldorfern Meister und drei Mal Cupsieger (1961, 1968 sowie 1969), ehe er seine Karriere bei Admira Wiener Neustadt und Hütte Krems ausklingen ließ.

Zudem erreichte er 1961 mit Rapid das Semifinale im Europacup der Landesmeister. Glechner dirigierte 1968 auch jene Mannschaft, die im Europacup sensationell Real Madrid aus dem Bewerb warf. Ein Auswärtstor von Johnny Bjerregaard brachte damals vor 90.000 Zuschauern im Estadio Santiago Bernabéu die Entscheidung.

Für die österreichische Nationalmannschaft kam Glechner auf 35 Länderspiele. Sein erstes Länderspiel absolvierte der Stopper und Freistoß-Spezialist am 29. Mai 1960 in Wien beim 4:1-Sieg gegen Schottland, sein letztes am 16. Juni 1968 in Leningrad bei der 1:3-Niederlage gegen die damalige UdSSR. Nach dem Ende seiner Karriere arbeitete Glechner im Unterrichtsministerium, wo er am 1. April 1999 nach 39 Dienstjahren als Chef der Registratur in Pension ging. Im selben Jahr erhielt er das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich und den Ehrenring des Unterrichtsministeriums.

Der "Bubi" als Chef der Abseitsfalle

Walter Glechner wurde am 12. Februar 1939 geboren. Schon in der Knaben-Mannschaft spielte "Bubi" für Rapid, ehe er im April 1959 für den verletzten Ernst Happel in der Kampfmannschaft debütierte. Bald wurde er auch dessen Nachfolger als Abwehrchef.

Ein Schienbeinbruch im April 1965 unterbrach die Karriere des mittlerweile zum Mannschaftskapitän aufgestiegenen Meisters der Abseitsfalle aber beinahe ein Jahr. Der robuste, kopfballstarke Libero beschrieb seine Vorzüge in einem Interview für den Rapid-Legendenclub so: "Ich habe halt wirklich gewusst, wo der Ball hin soll."

Glechner, den mit Austria-Bomber Horst Nemec eine gute Freundschaft verband, schied nach einem Streit mit dem damaligen Neo-Rapid-Coach Gerd Springer im Unfrieden vom Verein. Eine Wunde, die nie verheilen sollte. "Der Verein hat routinierte Spieler damals im Stich gelassen. Obwohl ich bei Rapid so schöne Zeiten verbracht habe – der Abschied war nicht sehr anständig", begründete er noch Jahrzehnte später seine Distanz zu seinem Ex-Verein.

Mehr dazu:
>> Die Länderspiele von Walter Glechner

apa/red

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