25.01.2018 11:16 Uhr

Damals: Als Éric Cantona Kung Fu neu erfand

1995 springt Manchester Uniteds Éric Cantona (M.) über die Absperrung und tritt einen Fan um
1995 springt Manchester Uniteds Éric Cantona (M.) über die Absperrung und tritt einen Fan um

Vor knapp 1.500 Jahren wurde der Begriff Kung Fu von Shaolin-Mönchen in Zusammenhang mit einigen Kampfsportarten in China zum ersten Mal in Verbindung gebracht. Am 25. Januar 1995 wurde diese Bezeichnung durch Éric Cantona weiterentwickelt - oder besser gesagt: ad absurdum geführt.

Im eigentlichen Wortsinn bedeutet Kung Fu das "erreichte Ziel durch geduldige Arbeit". Vor 23 Jahren bewies der Franzose, dass man mit Kung Fu auch deutlich schneller zu seinem Ziel gelangen kann.

Es war ein kühler Januartag, als Crystal Palace den Tabellenzweiten Manchester United empfing. Die Spieler hatten nach 45 torlosen Minuten in der Kabine etwas Zeit, die Emotionen entweichen zu lassen - was allerdings nicht allen 22 Akteuren gelang. Direkt nach Wiederanpfiff knallten der United-Legende gleich doppelt die Sicherungen durch. Zunächst streckte Cantona seinen Gegenspieler mit einem Hieb zwischen die Augen nieder, ehe er seinen Frust über den folgenden Platzverweis an einem Fan ausließ.

Stilsicher marschierte der Mittelfeldspieler mit hochgestülptem Hemdkragen im Anschluss an seine Rote Karte Richtung Kabine. Sein Coach Sir Alex Ferguson hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Kopfschütteln für die eben gesehene Tätlichkeit übrig. Dann, so wurde später berichtet, soll ein Fan den Franzosen beleidigt haben, worauf dieser mit einer Karate-Kid-Flugeinlage über die Absperrung segelte, um dem Zuschauer seine Stollen auf die Brust zu tätowieren.

Der Fan kam zum Glück mit einem Schrecken davon und Cantona hatte nun endlich genug Zeit, seine Emotionen während der folgenden achtmonatigen Sperre abzukühlen.

Nico Schrimpf

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