22.12.2014 08:50 Uhr

DFL-Boss: "Liga ist extrem spannend"

DFL-Boss Christian Seifert
DFL-Boss Christian Seifert

DFL-Boss Christian Seifert hält die Bundesliga trotz der erdrückenden Dominanz von Bayern München für "extrem spannend". "Die Titelfrage ist die wichtigste sportliche Entscheidung, aber nur eine von vielen in der Bundesliga. Auch wenn das Rennen um den Titel nicht so spannend ist, wie ich es mir wünsche, bin ich weit entfernt davon zu sagen, dass die Bundesliga nicht spannend ist. Das Gegenteil ist richtig. Die Liga ist extrem spannend", sagte Seifert im Interview mit der "FAZ".

Auch den Absturz von Borussia Dortmund nimmt der Vorsitzende der Geschäftsführung als Beleg für die Attraktivität der Liga. "Ich glaube jedenfalls nicht, dass eine Mannschaft der Klasse von Borussia Dortmund in irgendeiner anderen europäischen Topliga nach der Hinrunde auf einem Abstiegsplatz stehen würde", sagte Seifert: "So erstaunlich die Aussage trotz des Abstands von Bayern auch klingen mag: Die Liga ist in Wahrheit zusammengerückt. Zwischen Platz zwei und 18 ist nahezu alles möglich."

Die "konsequente Antwort" auf die Frage, wie die Meisterschaft spannender werden könne, könne Seiferts Meinung nach nur lauten: "Wir brauchen starke Teams, die sportlich mithalten können." Seit den siebziger Jahren sei es keiner Mannschaft gelungen, sich kontinuierlich neben den Bayern in der Spitzengruppe zu halten. 

"Wir brauchen eine Spitzengruppe"

"In anderen Ländern gibt es diese Spitzengruppe. Ich weiß, dass manche Klubs jetzt aufschreien werden, wenn ich sage: 'Wir brauchen auch eine Spitzengruppe'." Aber Fakt ist: Nur dann kann es auch Wechsel an der Spitze geben."

Die Glaubwürdigkeitskrise der FIFA betrachtet Seifert mit Sorgen. "Die Bundesliga und der DFB dürfen nicht in Sippenhaft geraten", sagte der 45-Jährige. Er hoffe auf eine "zeitnahe und vollständige" Veröffentlichung des Garcia-Reports. Zudem wünscht er sich mehr Druck von den europäischen Verbänden. "Die FIFA lebt von den großen Märkten in Europa. Von hier kommen nicht nur die meisten Spieler, sondern auch erhebliche Medienerlöse. Die FIFA funktioniert über die Mechanik Geld, Hier müsste der europäische Fußball ansetzen. Aber leider gibt es dafür bislang keine einheitliche Linie."

Zudem glaubt Seifert, dass zuletzt die "weltweiten sportpolitischen Entscheidungen" gegenüber den Ligen "tendenziell unfreundlich" gewesen seien. "Das kann uns nicht kaltlassen. Aber wenn man sich als DFB, von dem wir uns gut vertreten fühlen, alleine gegen sportpolitische Entscheidungen stellt, wird man in ein paar Jahren auch fragen, weshalb wir keine Europameisterschaft bekommen, kein Finale der Champions League und der Europa League. Das ist die andere Seite der Sportpolitik."

sid

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