24.10.2014 15:15 Uhr

Rapid lässt Deal mit Juventus platzen

Zwischen Rapid und Juventus gab und gibt es sportliche Unterschiede
Zwischen Rapid und Juventus gab und gibt es sportliche Unterschiede

Eine mögliche Kooperation zwischen Rapid und Juventus ist geplatzt. Rapid-Sportdirektor Andreas Müller bestätigte im weltfussball-Gespräch das Scheitern der Pläne eines ehemaligen Mitglieds des Präsidiums. "Das ist im Moment nicht besonders sinnvoll", brachte Müller seine Haltung auf den Punkt.

Österreichs Rekordmeister hatte am Freitag im Medienzentrum des Ernst Happel-Stadions zur Pressekonferenz vor den beiden bevorstehenden Spielen gegen Sturm Graz in Bundesliga und ÖFB-Cup gebeten. Sportchef Müller nahm dabei in schwarz gekleidet neben Rapid-Coach Zoran Barisic, der in einem grauen Outfit erschien, auf dem Podium Platz. Rein farbentechnisch entsprach es der sportlichen Lage bei den Grün-Weißen: Im Europacup gescheitert und in der Meisterschaft mit acht Punkten Rückstand auf das Führungsduo RB Salzburg und Wolfsberger AC.

Die erneute Verjüngung der Mannschaft und der Verlust des Heimvorteils durch den Abriss des Gerhard Hanappi-Stadions in Wien-Hütteldorf haben ihre Spuren hinterlassen. Doch es gibt im Moment beim SK Rapid noch eine ganz andere Baustelle: Die geplatzte Kooperation mit dem italienischen Rekordchampion Juventus drang in den vergangenen Tagen an die Öffentlichkeit.

Der Hintergrund: Ex-Präsidiumsmitglied Bernd Fisa hatte seinen guten Draht nach Italien genützt und Rapid die Türen nach Turin geöffnet. "Stefan Ebner und Werner Kuhn waren zu Gesprächen vor Ort. Ich war nicht dort, weil es vor meiner Bestellung zum Rapid-Sportdirektor passierte", meinte Andreas Müller gegenüber weltfussball. "Aber wir haben uns dann gemeinsam gegen eine Kooperation mit Juventus entschieden."

Spieler, Datenbank, Finanzen: Wie kann Rapid geholfen werden?

Wie hätte diese Kooperation mit Juventus, zuletzt drei Mal in Serie Champion in der Serie A, ausgesehen? "Es hätte Spieler gegeben, die an uns verliehen worden wären. Konkret ging es dabei etwa um einen linken Verteidiger und da muss man einfach sagen, dass uns dieser nicht weitergeholfen hätte", so Müller.

Der Deutsche brachte zudem auch andere Komponenten ins Spiel, die gegen das "Leihgeschäft" mit Spielern von Juventus sprachen und weiter sprechen. "Wir haben einen klaren Weg beschritten und wollen diesen mit eigenen Spielern gehen. Das sind unsere Spieler und unsere Mannschaft", meinte Müller.

"Wenn wir einen Spieler aus Italien ausleihen, der nicht die Sprache kann und dann in Grödig auf dem Platz steht, dann....", leitete der Rapid-Sportdirektor einen Satz ein, denn er als Gentleman nicht beendete.

Was für Müller hingegen Sinn gemacht hätte, wäre ein Zugriff auf die Juventus-Datenbank. Im Scouting sind die meisten österreichischen Vereine im internationalen Vergleich noch weit vom Mindeststandard entfernt.

Wirtschaftliche Unterstützung durch eine mögliche Zusage von Juve-Sponsoren war jedoch nur heiße Luft. "Ich habe gesagt: Okay um welche konkreten Verträge mit Firmen geht es da? Es war viel zu wenig spruchreif", meinte Müller.

Ex-Präsidiumsmitglied zog die Konsequenzen

Ex-Rapid-Präsidiumsmitglied Fisa blieb nach dem Scheitern der Kooperation mit Juventus konsequent. Der ehemalige Journalist (u.a. auch als "medialer" Berater von FIFA-Boss Sepp Blatter tätig) zog sich aus seiner Funktion zurück.

"Bernd Fisa wird zukünftig dem Rapid-Präsidium auf eigenem Wunsch nicht mehr angehören. Der 43-jährige teilte diese Entscheidung seinen Präsidiumskollegen mit, da er aufgrund seiner Tätigkeit für den Weltfußballverband FIFA derzeit nicht ausreichend Zeit findet, seiner ehrenamtlichen Aufgabe beim SK Rapid in jenem Maße nachzukommen, wie dies der international renommierte Medienexperte, der gerade im laufenden WM-Jahr zahlreiche Verpflichtungen im Ausland wahrzunehmen hat, seinen eigenen Ansprüchen gegenüber für notwendig erachtet", lautet nach wie vor der Eintrag auf der Rapid-Homepage.

"Bernd Fisa verlässt dieses Gremium im besten Einvernehmen und bekräftigte, auch in Zukunft gerne mit seinem Know-How ehrenamtlich in beratender Funktion zur Verfügung zu stehen", heißt es in der Stellungnahme des Vereins.

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ct

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