21.08.2014 13:19 Uhr

Bundesliga-Check: Überraschung? Flop?

Die Eröffnungsfeier für die neue Bundesligasaison findet erneut in der Münchner Arena statt
Die Eröffnungsfeier für die neue Bundesligasaison findet erneut in der Münchner Arena statt

Ligacheck Teil 1: Wer kann überraschen? Wer wird enttäuschen? Vor dem Eröffnungsspiel blickt die weltfussball-Redaktion auf die kommende Bundesligasaison und stellt teils waghalsige Prognosen auf.

 

Wer wird das Überraschungsteam der Saison?

Maike Falkenberg (weltfussball-Redakteurin): 1899 Hoffenheim. Genau, das Hoffenheim, das oft mit großen Erwartungen gestartet ist und meistens enttäuscht hat. Dass die Mannschaft aber das Potenzial zum Überraschungsteam hat, liegt daran, dass vor dieser Spielzeit bei der TSG offenbar niemand den Mund zu voll nehmen will und hochtrabende Europacup-Ziele heraus posaunt. Genau dorthin könnte es die Mannschaft nun aber schaffen. Das Team überzeugte in der abgelaufenen Saison bereits mit 72 Toren und einer starken Offensive um Roberto Firmino und Kevin Volland. Dass nun auch noch Ádám Szalai hinzu kommt, dürfte dem Torhunger nicht gerade schaden. Gelingt es Markus Gisdol, die unter anderem um Oliver Baumann und Pirmin Schwegler verstärkte Defensive weiter zu stabilisieren, ist die Europa League drin.

Nico Schrimpf (weltfussball-Redakteur): Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen werden für eine Überraschung sorgen, weil sie sich im Sommer glänzend verstärkt haben. Dazu hat der Klub mit Lucien Favre einen echten Trainerfuchs, der die Mannschaft bestens einstellen kann. Gladbach für das internationale Geschäft auf dem Zettel zu haben, ist ja per se noch kein Außenseitertipp, aber ich setze noch einen drauf: Wenn alles glatt läuft, traue ich den Fohlen einen Champions-League-Platz zu.

Jochen Rabe (weltfussball-Redakteur): Hamburger SV. Ganz klar, die Rothosen haben eine katastrophale Saison hinter sich und ein Abstieg in der Relegation wäre verdient gewesen. Aber in diesem Jahr kommt alles anders. Behrami und Ostrzolek sind gute Verstärkungen, Stieber und Müller sind zumindest für die Breite kluge Transfers. Dazu wird van der Vaart – wie er in der Vorbereitung und im Pokal andeutete – eine deutlich stärkere Saison spielen und wenn Lasogga fit bleibt, ist er ohnehin einer der besten Stürmer der Liga. Außerdem ist Slomka ein guter, kluger Trainer, der vieles aus der Mannschaft herausholen wird. Meine These: Der HSV wird zwischen Platz sechs und neun einlaufen.

Marc Affeldt (weltfussball-Redakteur): SC Paderborn. Klingt komisch, ist aber einfach nur logisch! Alles andere als Platz 18 wäre schon eine Sensation für die Ostwestfalen, bis zur Überraschung ist der Weg also gar nicht so weit. Zumal der SCP sich im Bereich seiner Möglichkeiten klug verstärkt hat, ein eingespieltes Team auf den Rasen schickt und mit André Breitenreiter einen Mann der Seitenlinie hat, der sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen lässt. Prognose: Die Mannen aus der beschaulichen Domstadt werden nicht kampflos untergehen und bis zum Schluss um den direkten Klassenerhalt kämpfen.

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Welches Team wird ein böses Erwachen erleben?

Marc Affeldt: Hannover 96. Umfeld und Fans der Niedersachsen lassen sich längst nicht mehr mit einem Platz im Mittelfeld abspeisen. Der Druck ist also enorm, die Qualität im Team hinkt den Erwartungen hingegen ein gutes Stück hinterher. Youngster Tim Dierßen fällt noch lange aus, die Neuzugänge Miiko Albornoz, Ceyhun Gülselam, Marius Stankevičius und Stefan Thesker kennen die Liga so gut wie nicht und in der Kreativabteilung ruhen alle Hoffnungen auf Hiroshi Kyotake, den man aus Nürnberg loseiste. Und wo die Franken inzwischen kicken, dürfte allgemein bekannt sein. Schlagen die Neuen nicht ein, steht 96 auf der Kippe.

Jochen Rabe: Eintracht Frankfurt. Die Hessen haben eine ganz schwere Saison vor sich. Mit Armin Veh hat sich der Macher der jüngeren Spielkultur verabschiedet. Ob Thomas Schaaf der Richtige ist, um die SGE zu stabilisieren, darf zumindest bezweifelt werden. Von seiner Art, aber auch von seiner Spielidee passt er meines Erachtens nicht wirklich nach Frankfurt. Dazu kommen gewichtige Abgänge von Leistungsträgern wie Joselu, Jung, Rode und Schwegler, die nicht oder zumindest nicht adäquat ersetzt werden konnten. Die Eintracht wird bis zum Schluss unten dabei sein.

Nico Schrimpf: Da fällt mir auf Anhieb eine ganze Reihe an Teams ein. Bei der Frankfurter Eintracht muss ich meinem Kollegen Rabe zustimmen. Die Hessen haben zuletzt etwas über ihrem Leistungsvermögen gespielt, doch die hochkarätigen Abgänge werden sie nicht so einfach verschmerzen können. Dazu gehört für mich der FSV Mainz 05 zu den potenziellen Absteigern, die nach dem Aus in beiden Pokalwettbewerben erst einmal wieder motiviert werden müssen. Ob das dem neuen Coach Kasper Hjulmand gelingt, darf zumindest bezweifelt werden. Und zu guter Letzt wird es bei Werder Bremen und Hamburg enorm auf den Saisonverlauf ankommen. Wenn die beiden Klubs schlecht in die neue Spielzeit starten, könnte es zum Fiasko kommen.

Maike Falkenberg: Jammern wir doch mal auf hohem Niveau: Schalke 04. Dem Pokalaus in Dresden könnte auch in der Liga ein böses Erwachen folgen. Die Vorzeichen jedenfalls stehen zu Saisonbeginn schlecht: Trainer Jens Keller muss sich mal wieder permanent selbst verteidigen und soll eine Mannschaft führen, die auch wegen Verletzungen und WM-Nachwehen noch lange nicht in Bestform aufläuft. Verpatzt Schalke auch den Ligastart, wird es ganz schnell ungemütlich in Gelsenkirchen - zumal von unten mit Leverkusen, Gladbach oder Wolfsburg Teams drücken, die sich in den vergangenen Monaten besser verstärkt haben als die Schalker. Die Prognose: S04 verpasst die Champions League!

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wfb

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