28.07.2014 14:16 Uhr

Prozess gegen Angreifer auf Grubeck beginnt

Valentin Grubeck bei der U19-EM 2014 in Ungarn
Valentin Grubeck bei der U19-EM 2014 in Ungarn

Am kommenden Freitag müssen sich zehn Rapid-Fans wegen schwerer Körperverletzung im Wiener Straflandesgericht verantworten, weil sie am 6. April 2014 den Austria Wien-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck nach einem Training abgepasst und verprügelt haben sollen.

Der 19-jährige Stürmer war damals für die Austria Amateure tätig, wurde in dieser Saison leihweise vom Zweitligisten SV Horn verpflichtet und bestreitet heute, Montag, in Budapest mit der U19-Nationalmannschaft das EM-Halbfinale gegen Deutschland.

Weniger erfreulich war das, was dem Nachwuchskicker vor fast vier Monaten nach einem Training vor der Generali Arena widerfuhr. Eine Gruppe junger Männer, die sich mit Schals und Kapuzen vermummt hatte, erwartete ihn auf dem Parkplatz. Die Unbekannten - wie sich später herausstellen sollte allesamt Fans des SK Rapid, der drei Tage später im Wiener Derby auf den "Erzfeind" Austria Wien traf - schlugen und traten auf den 19-Jährigen ein, wobei dieser Prellungen und leichte Abschürfungen erlitt. Anfängliche Befürchtungen, Grubeck könnte sich auch am Meniskus verletzt haben, bewahrheiteten sich zum Glück nicht.

Dessen ungeachtet hat Staatsanwältin Stefanie Schön einen Strafantrag wegen schwerer Körperverletzung eingebracht, weil sie den Angeklagten unterstellt, in "verabredeter Verbindung" vorgegangen zu sein. Dafür ist laut Strafgesetzbuch die Beteiligung von mindestens drei Angreifern erforderlich. Strafrahmen: bis zu drei Jahre Haft.

Der Hauptangeklagte, der mit erheblicher Gewalt auf den damaligen Austria-Nachwuchsspieler losgegangen sein soll, ist ein 21-jähriger Bursch, der seit vergangenem Mittwoch gemeinsam mit 26 weiteren Rapid-Fans wegen Ausschreitungen gegen Polizisten und Ordner nach dem Freundschaftsspiel zwischen Rapid und dem 1. FC Nürnberg vom 7. September 2013 im Landesgericht gerade zu stehen hat. Grubeck soll den unwesentlich älteren Verdächtigen - von Beruf Rauchfangkehrer - und einen weiteren mutmaßlichen Mittäter im Ermittlungsverfahren identifiziert haben. Neben dem 21-Jährigen befinden sich unter den zehn Angeklagten zwei weitere Männer, die im derzeit laufenden Rapid-Prozess auf der Anklagebank sitzen.

Die Beschuldigten haben bisher im Wesentlichen von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht und sich zur Prügel-Attacke auf den U19-Stürmer nicht geäußert. Grubeck wird in dem Verfahren als Zeuge erwartet. Die Urteile in dieser Causa sollen schon am Freitagnachmittag fallen.

Mehr dazu:
>> Erste Urteile im Prozess gegen Rapid-Fans 

apa

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