Nach dem erst in der Relegation verhinderten Abstieg aus der Bundesliga feiert der HSV in der Hamburger Arena die Eröffnung einer richtungsweisenden Saison. Für ein Vorbereitungsturnier sind Bayern München, Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg zu Gast.

Für den Hamburger SV soll es ein Start in bessere Zeiten werden, Rekordmeister Bayern München will seine lange Erfolgsstory fortschreiben. Wenn Bayern-Trainer Pep Guardiola seine Mannschaft am Samstag beim Telekom-Cup erstmalig in dieser Saisonvorbereitung gegen Bundesliga-Konkurrenz testet, fehlen in seinem Kader allerdings die WM-Teilnehmer. Entsprechend dämpft der Coach die Erwartungshaltung: "Ich denke, wir werden nicht gewinnen. Wir müssen uns anpassen", sagte er.

Die deutschen Weltmeister, der Brasilianer Dante und der Niederländer Arjen Robben werden erst nach der am kommenden Mittwoch beginnenden USA-Reise zum Team stoßen. Dennoch kreuzt noch immer ein Starensemble an der Elbe auf. Deshalb fordert Guardiola auch keine weiteren Top-Transfers, sondern lediglich die Verpflichtung eines dritten Torhüters hinter WM-Rückhalt Manuel Neuer und Vertreter Tom Starke.

In Hamburg stehen die hochkarätigen Neuzugänge Robert Lewandowski, Sebastian Rohde und Juan Bernat im Mittelpunkt. Sie sollen allesamt zum Einsatz kommen, wenn die Bayern auf Borussia Mönchengladbach treffen (20.30 Uhr). Auch der lange verletzte Franck Ribéry werde "wenige Minuten spielen können", berichtete Guardiola.

Mindestens drei Spieler sollen noch kommen

Die Saisonvorbereitung des HSV wird derweil von Problemen überlagert. Die Hamburger laufen am Samstag gegen den VfL Wolfsburg erstmals seit dem mit viel Mühe in der Relegation verhinderten Abstieg aus der 1. Liga wieder in ihrer Arena auf. Doch die Zusammenstellung des Teams entspricht noch nicht den Wünschen der Verantwortlichen. "Wir sind dabei, den einen oder anderen Transfer vorzubereiten", sagte der neue Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer zum Thema. Zwei Defensiv- und ein Offensiv-Spieler sollen noch kommen.

Das Bundesliga-Gründungsmitglied begleitet vor der ersten Spielzeit als ausgegliederte Profi-Abteilung Skepsis im Umfeld. Das zeigt auch der eher magere Zuschauerzuspruch vor dem Turnier zur offiziellen HSV-Saisoneröffnung. Für die Spiele am Wochenende wurden bislang jeweils 35 000 Karten pro Tag verkauft. Als das Vorbereitungsturnier 2012 letztmals in Hamburg stattfand, waren die Ränge nahezu voll.

Damals heuerte Rafael van der Vaart als Hoffnungsträger an, den Transfer finanzierte Gönner Klaus-Michael Kühne. Doch aktuell gab es noch keine Finanzspritze des Milliardärs. Ein Grund, dass der auch vom HSV umworbene Japaner Hiroshi Kiyotake nicht mehr abwartete und zum Ligarivalen Hannover 96 ging. Bekannt ist das HSV-Interesse am Augsburger Matthias Ostrzolek und an dem Schweizer Nationalspieler Valon Behrami. Auch Nationalstürmer Nicolai Müller (FSV Mainz 05) steht auf dem Wunschzettel, bestätigte dessen Berater Björn Bezemer.

dpa