25.07.2014 10:42 Uhr

SKN: Auf Torte Botev folgt Kirsche PSV

Daniel Lucas Segovia hat in zwei EC-Spielen für den SKN drei Mal zugeschlagen
Daniel Lucas Segovia hat in zwei EC-Spielen für den SKN drei Mal zugeschlagen

Cupfinalist SKN St. Pölten hat als erster österreichischer Zweitligist eine Runde im Europacup überstanden. Und das auf imposante Art und Weise. Herbert Gagers Wölfe zerbissen den Vierten der letztjährigen bulgarischen Meisterschaft, Botev Plovdiv, regelrecht. "Wir haben sie an die Wand gespielt, hätten fünf, sechs Tore schießen können", jubelte Gager nach dem 2:0-Sieg. Als Belohnung wartet Donnerstag in der 3. Runde der Europa-League-Qualifikation der 21-fache niederländische Meister PSV Eindhoven.

Drei sattelfeste Innenverteidiger: Martin Grasegger, Tomasz Wisio und Michael Huber. Ein rotzfrecher Junior aus der Landesliga am rechten Flügel: David Stec. Ein wieder in seiner Wohfühloase St. Pölten angekommener, blendend aufgelegerter Madrilene Daniel Lucas Segovia, dem Trainer Herbert Gager vorne den ambitionierten Gary Noël zur Seite stellte. Das waren die Zutaten für den 2:0-Heimsieg des SKN gegen Botev Plovdiv, der für den österreichischen Zweitligisten nach einem 1:2 im Hinspiel den Aufstieg in die 3. Runde der Europa-League-Quali bedeutet. Dort wartet der 21-fache niederländische Meister PSV Eindhoven. Oder wie Wisio es formuliert: "Die Kirsche auf der Torte."

Das Abwehr-Triumvirat erfuhr tags zuvor von Gagers taktischem Masterplan. "Ich habe sie auch gleich gefragt, ob sie sich vorstellen können, dass Stec beginnt. Sie haben keine Sekunde gezögert." Den 20-jährigen Junior - der vergangene Saison 20 Landesliga-Spiele für die Amateure und im Mai zwei Erste-Liga-Spiele für die Profis des SKN absolvierte - informierte Gager lieber erst am Vormittag vor der Partie. "Ich habe einfach so gespielt, wie wenn es ein Landesliga-Match wäre", sagte Stec. Selbst seine Gelbe Karte kurz nach der Pause hat ihn nicht aus dem Konzept gebracht: "Ich habe einfach nicht nachgedacht. Das ist das Beste."

Segovia: "Ich kann Bundesliga spielen."

Segovia hat in seinen eineinhalb verkorksten Jahren bei Admira und dem Wolfsberger AC genug nachgedacht und wusste nach seinem Doppelpack gegen Botev zu berichten: "Ich kann Bundesliga spielen. Aber ich muss mich wohlfühlen. Hier passt alles. Jeder unsterstützt mich und die Spieler wissen, wie sie mich anspielen müssen. Ich bin Stürmer." Gager sieht es ähnlich. "Kann sein, dass er dort selbst auch Fehler gemacht hat. Das kann ich nicht beurteilen. Hier passt jedenfalls alles. Hier ist noch alles sehr familiär. Beim SKN reißt sich jeder für den Verein den Arsch auf."

Trotz der euphorischen Stimmung in den Stadion-Katakomben erinnerte sich Gager auch recht bald an die Zeit, in der er als Spieler gegen den VSE St. Pölten im Einsatz war. "Da waren bis zu 10.000 Zuschauer am Voith-Platz. Heute waren es 4.200, immerhin schon weit mehr als gegen Horn (2.100). Jetzt muss der Stein ins Rollen kommen, damit auch neue Sponsoren einsteigen und der nächste Schritt gemacht werden kann."

Erst der KSV, dann der PSV

Für Segovia und Co. geht es gleich Schlag auf Schlag weiter. Am Montag erwarten Manfred Gollner und Co. die Wölfe im Kapfenberger Franz-Fekete-Stadion (ab 19:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) und am Donnerstag Luuk de Jong, Marcel Ritzmaier und Co. im Eindhovener Philips Stadion. Wie Leitwolf Gager dort sein Rudel aufstellt, weiß er noch nicht. "Darüber habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht. Dass wir jetzt gegen PSV spielen, werde ich wohl erst realisieren, wenn ich im Flieger nach Eindhoven sitze."

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Thomas Schöpf

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