05.03.2014 15:16 Uhr

Spanien: Von Kubala zu Diego Costa

Nach seinem verschossenen Elfmeter schien der neue spanische Nationalspieler Diego Costa gegen Austria Wien ohne Tor zu bleiben - bis zur 82. Minute. Dann traf der gebürtige Brasilianer doch noch mit einem sehenswerten Fernschuss das Gehäuse der Österreicher. Am Ende hieß es im Champions-League-Gruppenspiel 4:0 für Atlético Madrid. (6.11.2013)
Nach seinem verschossenen Elfmeter schien der neue spanische Nationalspieler Diego Costa gegen Austria Wien ohne Tor zu bleiben - bis zur 82. Minute. Dann traf der gebürtige Brasilianer doch noch mit einem sehenswerten Fernschuss das Gehäuse der Österreicher. Am Ende hieß es im Champions-League-Gruppenspiel 4:0 für Atlético Madrid. (6.11.2013)

Der gebürtige Brasilianer Diego Costa könnte nach seiner heiß diskutierten Einbürgerung am Mittwoch sein Debüt für die spanische Nationalmannschaft geben. Ein Schritt, der nicht unumstritten ist.

Es gab nicht wenige kritische Stimmen zur Einbürgerung von Diego Costa: Spanien verfüge mit Fernando Torres, Álvaro Negredo oder Fernando Llorente doch bereits über drei erstklassige Stoßstürmer, so die Argumente der Skeptiker. Doch die Torquote des Stürmers von Atlético Madrid ließ nach und nach die meisten Kritiker verstummen. Nun bekommt Diego Costa voraussichtlich am Mittwochabend gegen Italien die Chance, sein Können im Trikot der "Selección" unter Beweis zu stellen. Damit könnte er anderen namhaften Spielern aus der Geschichte des spanischen Fußballs folgen.

Ladislav Kubala war der erste eingebürgerte Fußballer, der am 5. Juli 1953 für Spanien auflief. Der gebürtige Ungar kam in einem Freundschaftsspiel gegen Argentinien zu seinem ersten Einsatz für Spanien. Nach knapp acht Jahren und gerade einmal 19 Partien, in denen er elf Tore erzielen konnte, beendete der ehemalige Barça-Stürmer seine Nationalmannschaftskarriere.

Alfredo Di Stéfano, Real-Legende und Ehrenpräsident der "Königlichen", wurde in Argentinien geboren und spielte zunächst auch für sein Heimatland. 1956 erhielt er die spanische Staatsbürgerschaft und debütierte am 30. Januar 1957 beim 5:1-Sieg über Holland, zu dem er drei Tore beisteuerte, für die Iberer. Insgesamt erzielte Di Stéfano in 37 Spielen für die Spanier 29 Treffer.

Férenc Puskás war der Mann vor dem sich im Vorfeld des WM-Finales 1954 ganz Deutschland fürchtete. Ungarn ging mit dem "Major" an Bord als haushoher Favorit in die Partie, die als das "Wunder von Bern" in die Geschichte eingehen sollte. Puskás erzielte in 85 Spielen für sein Heimatland 84 Tore, bevor er bereits im Alter von 34 Jahren Spanier wurde. Für "La Roja" sollte "El Comandante Galopante", wie sie ihn bei Real Madrid tauften, nur vier Matches bestreiten, drei davon bei der WM 1962 in Chile.

Juan Carlos Heredia kam bei der Europameisterschaft 1980 zu seinen einzigen drei Einsätzen für die spanische Nationalmannschaft. Der in Córdoba (Argentinien) geborene Mittelstürmer wurde erstmals von Ladislav Kubala, der zwischen 1969 und 1980 Chefcoach der Iberer war, zur Nationalelf berufen.

Donato wurde am 30. Dezember 1962 in Rio de Janeiro geboren und kam erst 1988 im Alter von 25 Jahren zu Atlético Madrid nach Spanien. Im Trikot von Deportivo La Coruña lief er ab der Saison 1993/1994 zu Höchstleistungen auf und wurde deshalb zur spanischen Nationalmannschaft eingeladen. Sein Debüt gab Donato Gama da Silva am 16. November 1994 im EM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark, bei dem er das 2:0 für Spanien erzielte. Insgesamt sollte Donato zwölfmal für die spanische "Selección" zum Einsatz kommen.

Juan Pizzi ist heute Trainer des FC Valencia und hat den ehemaligen Champions-League-Finalisten in der Liga wieder ins sichere Fahrwasser geführt. Der gebürtige Argentinier ließ sich von den spanischen Behörden einbürgern, da er von seinem Heimatland nie zur Nationalmannschaft eingeladen wurde. Mit Spanien nahm der Stürmer an der EM 1996 in England und der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich teil. In insgesamt 22 Länderspielen schoss Pizzi acht Tore.

Catanha wurde aufgrund seiner guten Leistungen im Trikot von Celta de Vigo von Chefcoach Camacho für die spanische Nationalmannschaft nominiert. Der gebürtige Brasilianer Henrique Guedes da Silva, wie Catanha mit vollem Namen heißt, gab am 7. Oktober 2000 sein Debüt für "La Roja" und kam insgesamt auf drei Länderspiele.

Marcos Senna wurde vom erst neulich verstorbenen Luis Aragonés in die „Selección“ geholt, um dem defensiven Mittelfeld mehr Stabilität zu geben. Er nahm 2005 die spanische Staatsbürgerschaft an und gab am 1. März 2006 sein Debüt beim 3:2-Sieg über die Elfenbeinküste. Senna spielte mit den Iberern 2006 die Weltmeisterschaft in Deutschland und wurde 2008 mit Spanien Europameister.

Mariano Pernía ist als weitere Entdeckung von Luis Aragonés zu werten. Der gebürtige Argentinier ist neben Marcos Senna der einzige Defensivspieler in der Liste der spanischen Einbürgerungen. Er debütierte am 7. Juni 2006 mit einem Tor im Freundschaftsspiel der Spanier gegen Kroatien und durfte daraufhin mit zur WM nach Deutschland. Danach schaffte es der Linksverteidiger noch auf weitere Einsätze in der EM-Quali, gehörte aber 2008 nicht mehr dem Kader an, der Europameister werden sollte.

Thomas Malzacher

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