21.11.2018 08:37 Uhr

Bayern-Star Boateng wehrt sich gegen Matthäus-Kritik

Boateng kämpft um seinen Platz im Löw-Team und wehrt sich gegen Kritik von Lothar Matthäus
Boateng kämpft um seinen Platz im Löw-Team und wehrt sich gegen Kritik von Lothar Matthäus

Kampfansage an Mitspieler und Kritiker: Jérôme Boateng will seinen Platz in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft behalten.

"Ich bin nicht zurückgetreten!", betonte der Abwehrspieler von Fußball-Bundesligist Bayern München gegenüber der "Sport Bild". "Jüngere Spieler müssen Einsatzzeiten bekommen, auch auf meiner Position. Aber am Ende setzt sich die Qualität durch", ist der 30-Jährige sicher. 

Boateng hatte in den letzten beiden Länderspielen des Jahres gegen Russland (3:0) und die Niederlande (2:2) von Bundestrainer Joachim Löw ein Pause verordnet bekommen. Stattdessen durften sich unter anderem die deutlich jüngeren Niklas Süle (23), Antonio Rüdiger (25) und Matthias Ginter (24) in der Dreier-Abwehrkette beweisen.

"Man muss auch konstant spielen, kann nicht als junger Spieler nach ein, zwei guten Partien denken: Jetzt habe ich die Position auf Dauer. Das muss konstant abgerufen werden", sagte der Verteidiger mit Blick auf seine junge Konkurrenz: "Deshalb spiele ich auch seit Jahren in der Nationalmannschaft und bei Bayern: Ich war konstant und hatte in meiner Karriere wenige Phasen, in denen es nicht so lief."

Boateng mit Seitenhieb gegen Matthäus

Dass TV-Experten wie Lothar Matthäus von einem möglichen Aus oder einer sehr schweren Zukunft im Nationalteam sprechen, berührt den 30-Jährigen kaum. "Seine Worte interessieren mich nicht. Er hat schon so viele Aussagen zu meiner Person gemacht, ich weiß gar nicht, ob er überhaupt andere Spieler kennt, so oft wie er über mich redet", schickte Boateng eine Botschaft in Richtung Matthäus, die er mit einem Schmunzeln versah.

"Ich finde es manchmal respektlos, wie schnell über einen Spieler schlecht gesprochen wird und alles, was er geleistet hat, vergessen wird", schob der Abwehrmann nach. 

"Wahrscheinlich ist das in der heutigen Zeit so, aber vielleicht sollte man sich – gerade als Ex-Spieler oder Experte – etwas sachlicher ausdrücken", appellierte Boateng an Matthäus und Co. 

Boateng: BVB-Erfolg ist keine "Wachablösung"

Mit dem FC Bayern möchte der 30-Jährige nun möglichst schnell für eine Trendwende in der Bundesliga sorgen. Dass der BVB zur Zeit den Platz an der Sonne hat, soll nur eine Momentaufnahme bleiben.

"Für eine Wachablösung müsste der BVB erst einmal sechs, sieben Jahre hintereinander mit großem Abstand die Meisterschaft gewinnen. Oder Spiele 4:1, 5:1 gegen uns gewinnen", erklärte Boateng und fügte an: "Das haben sie nicht gemacht. Deswegen gibt es keine Wachablösung in Deutschland."

Die Schwarzgelben seien aber zur Zeit zu Recht vorne. "Das haben wir uns selbst eingebrockt, da wir unter anderem unsere Heimspiele nicht gewonnen haben. Aber das Blatt kann sich auch schnell wieder wenden", ist sich der Routinier sicher. Schließlich habe sein Team "mehr Qualität" und auch "mehr Erfahrung". 

Dass es zur Zeit in München nicht so läuft, macht Boateng an mehreren Faktoren fest. "Wir haben einen neuen Trainer mit vielen neuen Ideen, die erst alle greifen müssen. Und wir dürfen uns nicht nur auf unsere Qualität verlassen, es braucht jetzt Mentalität bei uns, Einstellung, manchmal auch etwas Glück und Cleverness", resümierte der 30-Jährige. 

 

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