15.11.2018 08:53 Uhr

Goretzka spricht über "harte Realität" beim FC Bayern

Leon Goretzka spielt seit dem Sommer beim FC Bayern München
Leon Goretzka spielt seit dem Sommer beim FC Bayern München

Seit gut vier Monaten schnürt Leon Goretzka seine Fußballschuhe für den FC Bayern München. Während der ehemalige Schalker ordentlich in die Saison gestartet ist, liegt sein neuer Klub weit unter den Erwartungen. Jetzt hat sich der Mittelfeldspieler zum durchwachsenen Start des deutschen Rekordmeisters geäußert. 

"Wir haben ein Drittel der Saison gespielt und liegen auf dem fünften Tabellenplatz. Das ist die harte Realität, der wir uns jetzt stellen müssen", sagte Goretzka im "kicker". Für die Münchner gehe es nun darum, die richtigen Lehren zu ziehen und "sehr fleißig unsere Hausaufgaben zu machen". Außerdem müsse sein Team natürlich hoffen, "dass die vor uns liegenden Mannschaften hier und da mal etwas liegen lassen".

Trotz der jüngsten 2:3-Pleite gegen Borussia Dortmund glaubt der Nationalspieler, dass sich die sportliche Lage der Bayern in Zukunft verbessern wird. Im Signal Iduna Park habe man gesehen, wozu der Rekordmeister spielerisch in der Lage sei. "Die erste Halbzeit war von unserer Seite schon herausragend gut", bilanzierte Goretzka. 

"Dass eine erfahrene Mannschaft wie wir es nicht schafft, in einem solch wichtigen Spiel eine zweimalige Führung zu behaupten", sei allerdings "verwunderlich", musste der ehemalige S04-Profi hinzufügen: "Das hätte mindestens für ein Unentschieden reichen müssen."

Leon Goretzka widerspricht Gruppenbildung beim FC Bayern

Seine persönliche Bilanz sieht der 23-Jährige positiver. "Ich hatte mir vorgenommen, mich in den ersten Wochen einzufinden und anzugreifen. Das ist mir gelungen", freute sich Goretzka und führte aus: "Von den letzten sechs Spielen habe ich vier von Anfang an gemacht. Das geht schon in die Richtung, wie ich mir das vorgestellt habe."

Auf diese Art und Weise könne es gern weitergehen, so der Mittelfeldmann, der indirekt eine Kampfansage in Richtung seiner Kollegen sendete: "Ich möchte der Mannschaft so viel geben, dass man nicht auf mich verzichten kann."

Vermutungen, dass es beim FC Bayern intern zur Zeit einen Kampf von Jung gegen Alt geben könnte, mit Spielern wie Franck Ribéry und Arjen Robben auf der einen und jungen Akteuren wie Serge Gnabry, Leon Goretzka und Co. auf der anderen Seite, widersprach der Mittelfeldmann.

"Man darf sich die aktuelle Situation nicht so vorstellen, als wenn es beim FC Bayern zwei Gruppen gibt, in denen versucht wird, sich gegenseitig schlechtzumachen und die eigene Fraktion zu pushen." Letztlich gehe es nicht um die Frage des Alters, sondern um das Leistungsprinzip.

Leon Goretzka über die Qualität seines DFB-Jahrgangs

Auch beim Deutschen Fußball-Bundes zähle die Leistung, ein Umbruch sei aber trotzdem alternativlos. "Es liegt ja auch in der Natur der Sache, dass man etwas ändern muss, wenn man so aus einem Turnier geflogen ist wie wir bei der WM", sagte der 23-Jährige "Ich denke auch, dass es der richtige Weg ist, dass jetzt die jungen, hoch veranlagten Spieler mehr in die Verantwortung genommen werden sollen, um für die Zukunft gewappnet zu sein."

Die Klasse der jüngeren Nationalspieler steht für Goretzka allerdings außer Frage. "Ich glaube, dass man sich um die Qualität unseres Jahrgangs keine Sorgen machen muss. Da sind schon sehr talentierte Jungs dabei", äußerte der ehemalige Junioren-Nationalspieler: "Wir sind in der Lage, in diese Fußstapfen zu treten, wir waren ja auch in den Jugend-Nationalmannschaften schon sehr erfolgreich."

Thilo Kehrer formuliert die Ansprüche der neuen Generation etwas zurückhaltender. "Die Anlagen und Voraussetzungen sind bestimmt vorhanden. Aber wir müssen erst beweisen, dass wir dazu imstande sind", sagte der 22-Jährige vom französischen Meister Paris Saint-Germain der "FAZ": "Wir wollen auf das Niveau zurück, auf dem die Mannschaft 2014 war."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten