10.11.2018 11:33 Uhr

Strauchelnder Leon Bailey als Leverkusener Sinnbild

Leon Bailey spielt noch nicht die Saison, die er sich gewünscht hatte
Leon Bailey spielt noch nicht die Saison, die er sich gewünscht hatte

Leon Bailey steht sinnbildlich für die Achterbahn-Saison von Bayer Leverkusen. Vor dem richtungweisenden Spiel bei RB Leipzig sucht der Jungstar seine Leichtigkeit.

Zu berichten gibt es immer noch mehr als genug über Leon Bailey. Doch statt mit Leistungen wie in der vergangenen Saison machte der Jamaikaner von Bayer Leverkusen derzeit vor allem durch Nebengeräusche auf sich aufmerksam.

Sein geplantes Debüt für die Nationalmannschaft des Karibikstaates im Oktober sagte er öffentlichkeitswirksam ab, weil sein Halbbruder nicht ebenfalls nominiert wurde. Und obendrauf schwelen immer wieder Wechselgerüchte um den 21-Jährigen, der erst im August seinen Vertrag beim Werksklub bis 2023 verlängert hatte. Der hochveranlagte Offensivspieler befindet sich derzeit in einer Sinnkrise.

Zuletzt stand sogar ein Wechsel im Winter im Raum, dem der Klub in Person von Sportdirektor Jonas Boldt allerdings eine klare Absage erteilte. Bailey selbst bekannte sich zwar zu Leverkusen, verzichtete aber auch nicht darauf, das angebliche Interesse europäischer Großklubs an seiner Person zu bekräftigen.

Bailey zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Werbung in eigener Sache betreibt Bailey derzeit aber nicht. Schmerzlich vermisst werden bei Bayer die Dribblings, Flanken und Torabschlüsse, die den Flügelspieler zum Shootingstar der vergangenen Bundesliga-Saison gemacht hatten.

In bislang 15 Pflichtspielen in der laufenden Spielzeit erzielte Bailey nur ein Tor. In den vergangenen fünf Bundesligaspielen kam Bailey jeweils nur von der Bank, den Stammplatz in der Startelf hat sich der furios aufspielende Karim Bellarabi gesichert.

Bailey steht damit sinnbildlich für die derzeitige Lage bei Bayer Leverkusen. Die Lücke zwischen Anspruch und Talent auf der einen und Wirklichkeit auf der anderen Seite ist gewaltig, Trainer Heiko Herrlich ist an beiden Fronten weiter auf der Suche nach Konstanz.

Herrlich: "Wir müssen ihm helfen"

Bailey wieder in Form zu bekommen, sieht Herrlich als Chefsache an. "Leon ist derzeit nicht unbedingt zufrieden, auch wegen der Jamaika-Geschichte. Wir müssen ihm helfen. Ich bin gefordert, ihn wieder hinzukriegen", sagte der 46-Jährige: "Wichtig ist, dass er wieder so in die Spiele geht, wie vor einem Jahr in der Phase, als er sehr erfolgreich war."

Ob das Spiel am Sonntag bei RB Leipzig die Bühne für den Befreiungsschlag wird, ist aber fraglich. Zwar kassierten die Sachsen zuletzt in der Europa League bei Celtic Glasgow (1:2) erstmals nach zehn Spielen wieder eine Niederlage, in der Bundesliga aber präsentiert sich Leipzig seit Wochen in bestechender Form.

Seit dem 1:4 in Dortmund Ende August sind die Leipziger in der heimischen Liga ungeschlagen, in den letzten fünf Spielen kassierten die Rasenballer kein Gegentor. Für die zuletzt schwankenden Leverkusener, die in der Tabelle nur auf dem 13. Platz liegen, ist die Partie in Leipzig richtungweisend für die kommenden Wochen.

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