07.11.2018 12:40 Uhr

Stresstest für neue Leipziger Abwehrstärke in Glasgow

Ralf Rangnick trifft mit seinen Bullen auf Celtic
Ralf Rangnick trifft mit seinen Bullen auf Celtic

Besteht die Leipziger Abwehr den Stresstest in Schottland? Diese Frage wird am Donnerstag (21:00 Uhr) im Celtic Park von Glasgow beantwortet.

RB Leipzig, wettbewerbsübergreifend seit sechs Partien ohne Gegentor, muss in der Europa-League-Partie bei Celtic punkten, um sich vorentscheidend einen internationalen Startplatz auch nach der Winterpause zu sichern. Die Chancen stehen nach dem 2:0 gegen die Schotten von vor zwei Wochen nicht schlecht. Doch auf der Insel erwartet die Leipziger ein Gegner, der sich keineswegs mit dem Ausscheiden abgefunden hat.

Und dieser hat auch noch 60 000 Fans im Rücken, die von der ersten bis zur letzten Minute hinter ihrem Team stehen. "Es ist sehr laut und emotional. Die Fans sind Wahnsinn, keiner sitzt, alle hüpfen", sagt Mittelfeld-Antreiber Kevin Kampl, der mit RB Salzburg schon im Celtic Park war, über die Stimmung. In dieser Saison ist Celtic daheim noch ungeschlagen und mittlerweile in Top-Form. Erst am vergangenen Wochenende bezwang das Team von Trainer Brendan Rodgers Spitzenreiter Hearts of Midlothian in dessen Stadion mit 5:0.

19 Gegentore in 22 Pflichtspielen

Da muss sich die junge Leipziger Deckung beweisen. Neun Gegentore in zehn Bundesliga-Partien, eins im DFB-Pokal, vier in der Europa League und fünf in den sechs vorgelagerten EL-Qualifikations-Begegnungen: 19 Gegentore in mittlerweile 22 Pflichtspielen sind ein starker Wert - und der Ausdruck einer perfekten Arbeit des Leipziger Trainerstabs um Chefcoach und Sportdirektor Ralf Rangnick.

Der hatte bei Amtsübernahme das Deckungsverhalten als eine der wichtigsten Aufgaben verkündet, nachdem RB davor als Schießbude gelten durfte. Die Variabilität war genauso gefragt wie das Verhalten bei gegnerischen Standards. Beim 1:4 zu Saisonbeginn bei Borussia Dortmund und beim 2:3 im ersten Europa-League-Spiel gegen RB Salzburg funktionierte noch nichts. Das RB-Motto scheint zu lauten: Lieber einmal mit vier oder drei Gegentoren verlieren als vier- beziehungsweise dreimal mit einem.

Rangnick lobt letzte Defensivleistungen

Ob Dreier-, Vierer- oder Fünferkette: RB Leipzig kann derzeit alles spielen, stellt sich auf den jeweiligen Gegner ein, zwingt ihn so zum Teil das eigene Konzept auf. Völlig egal, wen Rangnick einsetzt, das Bollwerk funktioniert. Mit den im Sommer verpflichteten Marcelo Saracchi und Nordi Mukiele haben die etablierten Abwehrakteure Willi Orban, Lukas Klostermann, Marcel Halstenberg, Stefan Ilsanker und Dayot Upamecano bärenstarke Konkurrenz bekommen.

Und da jeder spielen will und dank des Rotationsprinzips auch darf, pusht man sich zu Höchstleistungen schon im Training und harmoniert dann auch im Wettkampf. "Mittlerweile haben alle Spaß daran, den Laden sauber zu halten. Die Abwehr ist derzeit die Grundlage für die Erfolge", lobt Rangnick.

Nun muss die immer noch extrem junge Deckung im Hexenkessel Celtic Park dem nervlichen und sicher auch physischen Druck standhalten. Gelingt das, überwintert RB in der Europa League.

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