03.10.2018 13:39 Uhr

Rampenlicht: "Mini-Messi" im Fokus

Bojan Krkic steht mit Stoke City in der Championship auf dem 17. Platz.
Bojan Krkic steht mit Stoke City in der Championship auf dem 17. Platz.

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute blickt weltfussball auf drei Bundesliga-Flops, die in ihren aktuellen Teams für Wirbel sorgen. Im Fokus stehen ein Spanier, der in Mainz den harten Bundesliga-Alltag kennen lernte, ein Wolfsburger Sturm-Missverständnis, sowie ein früherer schwedischer Nationalspieler.

651 Tage - so lange brauchte Bojan Krkic um endlich ein selbst erzieltes Liga-Tor für seinen aktuellen Klub Stoke City bejubeln zu können. Am letzten Wochenende traf der eingewechselte Spanier zum späten 2:2 Ausgleich im Championship-Duell mit Rotherham United: "Es war ein perfekter Ball von Erik Pieters. Mit genau der richtigen Höhe für mich - nicht zu hoch", freute sich der 28-Jährige.

Dank seines Volltreffers hat der ehemalige Barca-Kicker eine lange Leidenszeit hinter sich gelassen. Zwei sehr enttäuschende Leihstationen beim FSV Mainz 05 und Deportivo Alavés, seitdem er 2014 von seinem Jugendklub FC Barcelona zu AS Rom wechselte, drückten auf das Gemüt des Mittelfeldspielers. Auch Verletzungen störten immer wieder die Karriere von Krkic.

"Es war eine schwierige Zeit für mich, nicht nur diese Saison", meinte der 1,73 Meter große offensive Mittelfeldspieler, der sich immer auf die Stoke-Fans verlassen konnte: "Sie unterstützten mich zu jeder Zeit, schickten mir Nachrichten und ich bin sehr stolz, solche Fans hinter mir zu haben."

Ohnehin lastete seine ganze Karriere lang ein immenser Druck auf den Schultern des einmaligen spanischen Nationalspielers. Schon im zarten Alter von 17 Jahren debütierte er für die Profis des FC Barcelona, wurde "Mini Messi" getauftt. Das Versprechen in die Fußstapfen des großen Vorbildes zu treten, hat Krkic allerdings nie eingelöst.

Wolfsburgs Sturm-Missverständnis rockt mit neuem Team die Pro-League

Ein ähnliches Problem hatte der frühere Wolfsburger Dieumerci Mbokani: Der heute 32-jährige Stürmer kam 2006 aus dem Kongo nach Europa und traf in Belgien nach Belieben. Über 30 Tore erzielte Mbokani in seinen ersten beiden Profijahren für Standard Lüttich und RSC Anderlecht. Für sieben Millionen Euro ging es zu AS Monaco weiter. 

Dort blieb ihm der Durchbruch allerdings verwehrt, so dass eine Leihe zum VfL Wolfsburg folgte. Sieben Spiele, keines davon von Anfang an, und null Tore später war das Missverständnis nach nur einer halben Saison wieder beendet.

Über Stationen in der Ukraine und in England kehrte der Nationalspielers des Kongos endlich zurück in die belgische Pro-League. "Ich freue mich, wieder hier zu sein und möchte hier einen großen Beitrag leisten", das waren die Einstiegsworte des Stürmers bei seinem neuen Klub Royal Antwerpen.

Dass Mbokani die erste, belgische Liga mag, bewies er sofort: Im dritten Spiel für den neuen Arbeitgeber erzielte er im Spitzenspiel gegen KAA Gent den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 (Endstand: 2:2). Gemeinsam mit den neuen Teamkollegen vom letztjährigen Aufsteiger rockt der Mittelstürmer die Pro-League: Mit dem vierten Platz in der Tabelle sind die Antwerpener zur Zeit die Überraschungsmannschaft in Belgien.

Hoffenheim-Flop verhilft neuem Klub zum Sieg

Ebenfalls überraschend ist der dritte Platz von Hammarby IF in der schwedischen Allsvenskan. Sechs Spieltage vor Ende der Saison steht das Team um den ehemaligen Hoffenheimer Jiloan Hamad auf einem Platz, der zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation im nächsten Jahr berechtigt. Dass der frühere schwedische Nationalspieler allerdings mit Hammarby die Dörfer Europas erobert, ist kaum möglich. Nach der Saison möchte der Mittelfeldakteur den Klub verlassen. Er wartet auf ein attraktives Angebot.

Hamad hat bei der Vereinswahl keine Präferenzen, aber eine positive Erfahrung, die ihn von der Bundesliga träumen lässt: "Ich mochte Deutschland, ich würde gerne dorthin zurückgehen. Aber ich bin offen für alles", sagte der 27-Jährige.

Dass der Schwede auf seine Jahre in der Bundesliga noch positiv zurückblickt, ist nicht selbstverständlich. Denn bei den Sinsheimern kam er auch aufgrund mehrerer Verletzungen in drei Jahren nur zu 15 Erst-Liga-Partien und einer Torbeteiligung.

In Schweden läuft es jedenfalls deutlich besser: Am Montag traf Hamad im Heimspiel gegen IFK Göteburg per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 (Endstand 3:0). Nicht sein einziger Erfolg. Mit weiteren 15 direkten Torbeteiligungen in dieser Saison hatte der Ex-Hoffenheimer zuvor bereits mächtig weiter Werbung in eigener Sache gemacht.

Rune Pentzek

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