30.05.2018 12:00 Uhr

Rampenlicht: Ex-BVB-Profi trifft zum Abschied

Támas Hajnal spielte von 2008 bis 2011 bei Borussia Dortmund
Támas Hajnal spielte von 2008 bis 2011 bei Borussia Dortmund

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen früheren BVB-Profi und seinen Treffer im womöglich letzten Heimspiel der Karriere, einen Derbyhelden vom 1. FC Köln in Norwegen und einen Mainzer Flop auf dem Weg nach Europa.

Als brillianter Standardschütze wurde Tamás Hajnal beim Karlsruher SC einst in der Bundesliga bekannt. Auch die Fans von Borussia Dortmund feierten ihn nach seinem Wechsel ins Ruhrgebiet 2008 als genialen Spielmacher. Doch nach einer Verletzung zum Saisonstart 2009/10 war für Hajnal kein Platz mehr beim BVB. 2011 zog er weiter zum VfB Stuttgart.

Die Anhänger der Schwaben waren jedoch mit dieser Transferpolitik unzufrieden, machten Hajnal als Sinnbild des alten und überbezahlten Profis aus und pfiffen den Ungarn gnadenlos aus.

So verließ Hajnal letztlich Deutschland und kehrte in seine Heimat zurück. Dort spielt er seit 2014 für den Budapester Klub Ferencváros. In der aktuellen Saison kämpfen die Hauptstädter noch um den Meistertitel. Hajnal durfte am Wochenende zum ersten Mal seit November wieder ins Geschehen eingreifen.

Beim Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Diósgyöri VTK wurde Hajnal in der 81. Minute eingewechselt. Nur sechs Minuten später traf er zum 3:0. Letztlich gewannen die Budapester das Duell mit 4:0.

Der Rückstand auf Tabellenführer Videoton FC beträgt damit vor dem abschließenden Spieltag drei Punkte. Bei einem Patzer des Konkurrenten könnte Ferencváros aufgrund der besseren Tordifferenz mit einem Sieg vorbei ziehen.

Ferencváros-Trainer Thomas Doll zeigte sich nach Hajnals Comeback glücklich: "Alle haben sich für ihn gefreut, denke ich. Im schlimmsten Fall war das sein letzten Spiel in der Groupama Arena." Der Vertrag des 37-Jährigen läuft zum Saisonende aus. Gut denkbar, dass das Karriereende bevorsteht.

Früher Kölner erneut im Derbyglück

Auch ein anderer aus der Bundesliga bekannter Spieler zeigte am Wochenende seine Qualitäten als Joker und untermauerte seinen Ruf als Derby-Spezialist.

Bei den Fans des 1. FC Köln dürfte der Name Bard Finne noch angenehme Erinnerungen an das rheinische Nachbarschaftsduell gegen Bayer Leverkusen 2015 wecken. Damals hatte der eingewechselte Stürmer einen 0:1-Rückstand in der 83. Minute noch ausgeglichen und die Geißböcke vor der Schmach einer Derbypleite bewahrt.

Inzwischen ist Finne zurück in seinem Heimatland Norwegen und spielt beim Valerenga IF in Oslo. Anders als die mitteleuropäischen Spielklassen steht die Eliteserien erst kurz vor Abschluss der Hinrunde. Im Oslo-Akershus-Derby, schmunzelnd auch "Norwegian Clásico" genannt, traf Valerenga auf den nur 18 Kilometer entfernt beheimateten Lilleström SK.

Finne kam erst nach 83 Minuten beim Stand von 0:0 als letzte Hoffnung von Trainer Ronny Deila in die Begegnung. Der Joker wurde jedoch zum Hauptakteur einer packenden Schlussphase. 

In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Finne einen Freistoß aus 18 Metern noch an den Pfosten. Zwei Zeigerumdrehungen später machte er es besser und schob von der Strafraumgrenze aus zwischen drei Verteidigern hindurch ins linke Eck ein.

"Ich habe für Köln gegen Leverkusen mal vor 50.000 Zuschauern den Ausgleich geschossen. Daran kann ich mich noch erinnern. Aber das heute war ein Siegtreffer vor einem großartigen Publikum", sagte der überglückliche Finne nach dem Spiel.

Mainzer-Flop zaubert Kopenhagen nach Europa

Und noch ein dritter ehemaliger Bundesligaspieler bejubelte am Freitag ein Tor. Als sich Viktor Fischer im Sommer 2017 dem FSV Mainz 05 anschloss, freute man sich dort auf einen talentierten Offensivspieler. Fischer galt als technisch stark, temporeich und torgefährlich.

Doch seine Vorschusslorbeeren und seine durchaus starke Vorbereitung konnte der Däne nicht bestätigen. In der Bundesliga schaffte er es nur dreimal in die Startelf der 05er. Die Trennung nach gerade einmal sechs Monaten kam dennoch überraschend.

Seitdem spielt der heute 23-Jährige wieder in der dänischen Superliga beim FC Kopenhagen. Mit dem Spitzenklub zog Fischer als Stammspieler in die Meister-Playoffs ein. Dort belegte Kopenhagen aber nur Rang vier.

In einem K.o.-Spiel gegen Aarhus GF, das beste Team der Abstiegsrelegation, mussten Fischer und Co. noch um die Teilnahme an der Europa League kämpfen.

In der Alles-oder-Nichts-Begegnung setzen sich die Kopenhagener in beeindruckender Manier mit 4:1 durch. Fischer zeigte dabei eine herausragende Leistung. Das 2:1 legte er per Ecke auf, das 3:1 fiel nach seinem Schnittstellenpass des Ex-Mainzers und beim 4:1 schob er Aarhus-Torhüter Jovanovic den Ball höchstpersönlich durch die Beine.

"Das war eine magische Vorstellung, obwohl wir nicht mal fantastisch gespielt haben", sagte Fischer nach dem Spiel.

Jonas Hofmann

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